zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Ost-West-Gefälle hat sich in Deutschland verringert

In Ost- und Westdeutschland haben sich die verfügbaren Einkommen in den vergangenen Jahren weiter angenähert. Als Grund dafür nennt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin den relativ starken Einkommensanstieg in den neuen Bundesländern.

In Ost- und Westdeutschland haben sich die verfügbaren Einkommen in den vergangenen Jahren weiter angenähert. Als Grund dafür nennt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin den relativ starken Einkommensanstieg in den neuen Bundesländern. Nach Berechnungen des DIW haben sich so die verfügbaren Jahreseinkommen der Haushalte 1997 bis auf rund 85 Prozent an das Westniveau angeglichen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten DIW-Wochenbericht. In Westdeutschland ist die Realeinkommenentwicklung seit Anfang der 90er Jahre tendenziell rückläufig. Dagegen wurde in Ostdeutschland ein deutlicher Zuwachs bei den Realeinkommen registriert.

Innerhalb der beiden Teile Deutschlands hat die Ungleichheit bei den verfügbaren Einkommen allerdings zugenommen. Vor allem in Westdeutschland haben sich die Einkommen zu Beginn der 90er Jahre noch stark auseinanderentwickelt. Seit 1995 sei dieser Trend aber gebremst und die Einkommen tendierten wieder mehr in Richtung Gleichheit. Dazu haben nach Ansicht des Instituts auch die Aufstockung des Kindergeldes und die Erhöhung des streuerfreien Existenzminimums beigetragen. Insgesamt war im Westen die Ungleichheit 1997 - aktuellere Zahlen liegen nicht vor - aber immer noch höher als 1991.

In Ostdeutschland hat die Ungleichheit, also die Spreizung bei den verfügbaren Einkommen, zwar stärker zugenommen als im Westen, der Grad der Ungleichheit ist im früheren Bundesgebiet aber immer noch höher als im Westen.

Ganz anders sieht das Bild allerdings bei den vor der staatlichen Umverteilung entstandenen Einkommen - den Markteinkommen - aus. Würden Transferzahlungen und steuerliche Umverteilungseffekte herausgerechnet sei das Ost-West-Gefälle weit weniger verringert worden, so das DIW.

In Anbetracht der aktuellen Diskussion über eine weitere Angleichung der ostdeutschen an die westdeutschen Erwerbseinkommen weist das DIW darauf hin, dass die verfügbaren Einkommen in Ostdeutschland auch nach einer Angleichung der Erwerbseinkommen an das westdeutsche Niveau weiter unter Westniveau liegen dürften. Wegen der erheblich niedrigeren Sach- und Geldvermögen der ostdeutschen Bevölkerung fallen auch in Zukunft die Kapitaleinkommen im Osten deutlich niedriger als im Westen aus.

bir

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false