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Nachholbedarf. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner liegt in Ostdeutschland bei zwei Dritteln des Westniveaus.

© dpa

Ost-Wirtschaft: Ostdeutsche Wirtschaft verkraftet Ukraine-Krise

Die Wirtschaft im Osten Deutschlands spürt wenig von den Auswirkungen der Ukraine-Krise. Sorgen bereitet vielmehr der nach wie vor große Abstand zum Westniveau. Die Aufholbewegung ist zum Stehen gekommen, sagen Ökonomen.

Die ostdeutsche Wirtschaft dürfte die Ukraine-Krise nach Ansicht des IWH-Instituts vergleichsweise gut überstehen. Denn die Folgen einer sinkenden Nachfrage aus Russland seien begrenzt, teilten die Forscher aus Halle am Montag mit. “2013 gingen nur 3,5 Prozent der ostdeutschen Exporte nach Russland“, sagte IWH-Experte Axel Lindner zu Reuters. Wichtiger für die Betriebe sei, dass in den Nachbarländern und im Euro-Raum die Konjunktur besser laufe. Deshalb traut das IWH dem Osten (ohne Berlin) für 2014 rund 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum zu. Für den Westen und Gesamtdeutschland dürfte es plus 2,0 Prozent geben.

Der Osten hinkt immer noch hinterher

Wegen der Krisen in der Ukraine und der arabischen Welt könnte das IWH jedoch seine Prognose bald etwas senken, signalisierte Lindner. Das Berliner DIW-Institut, das ebenfalls die Bundesregierung berät, hatte sich zuletzt ähnlich geäußert. “Ein weiteres Risiko ist, dass sich die Konjunktur in Frankreich und in Italien recht schwach entwickeln.“ Bei Deutschlands wichtigstem Handelspartner Frankreich laufe es nur auf eine Stagnation hinaus.
Insgesamt hinke die ostdeutsche Wirtschaft noch immer hinterher. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner liege bei zwei Dritteln des Westniveaus, die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte bei etwa 84 Prozent. “Die Aufholbewegung ist seit in paar Jahren im Großen und Ganzen zum Stehen gekommen“, sagte Lindner. rtr

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