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Wirtschaft: Ostdeutscher Maschinenbau kommt in Fahrt

BERLIN (alf).Der ostdeutsche Maschinenbau hat ein gutes Jahr hinter sich und sieht mit "gebremstem Optimismus" den kommenden Monaten entgegen.

BERLIN (alf).Der ostdeutsche Maschinenbau hat ein gutes Jahr hinter sich und sieht mit "gebremstem Optimismus" den kommenden Monaten entgegen.Erstmals seit der Wende gab es in der Branche 1998 mehr Arbeitsplätze, trotz der abflauenden Konjuktur wird im laufenden Jahr mit einer stabilen Beschäftigung gerechnet.Wie Wolfgang Koch, Vorsitzender der Landesgruppe Nordost im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag abend in Berlin sagte, haben die ostdeutschen Maschinenbauer 1998 ihren Umsatz um 16,4 Prozent auf rund 17 Mrd.DM erhöhen können, die Mitarbeiterzahl stieg um zwei Prozent auf 79 700; dagegen blieb die Zahl der Beschäftigten bundesweit mit knapp 940 000 annähernd konstant.Ihre Produktivität steigerten die Ost-Betriebe um 15 Prozent und schlossen damit die Lücke zu den vergleichbaren West-Unternehmen.

In diesem Jahr erwartet Koch ein Produktionswachstum um rund zwei Prozent.Die künftige Entwicklung werde mitbestimmt von den Krisen in Asien, Rußland, Lateinamerika und wichtigen Rohstoffländern; "unübersichtliche Steuerpolitik" sowie "überzogene Tarifforderungen" belasteten desweiteren das Investitionsverhalten, meinte Koch.Positiv wirkten sich dagegen die "robuste Investitionsneigung in Westeuropa", die niedrigen Zinsen sowie "Impulse durch den Euro" aus.Zu den "Chancen" rechnete Koch ferner die "technologische Wettbewerbsfähigkeit" der Branche sowie den "großen Reformbedarf" der osteuropäischen Reformstaaten.Polen beispielsweise liegt inzwischen an 10.Stelle der wichtigsten Exportländer für die deutschen Maschinenbauer.Trotz der "leicht rückläufigen" Auftragseingänge aus dem Ausland betrage die Auftragsreichweite gegenwärtig rund 4,5 Monate; vor einem Jahr waren es vier Monate gewesen.

Den Verbandsangabe zufolge schreiben inzwischen bei weitem die meisten Ostunternehmen schwarze Zahlen, allerdings sei die Ertragssituation noch unbefriedigend, die Rendite liege unter einem Prozent.Auch die unterdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung belaste die Branche.Die zuletzt erreichten 17 Mrd.DM Umsatz verteilen sich folgendermaßen auf die neuen Länder: Sachsen kommt auf 6,4 Mrd.DM (1997: 5,8 Mrd.DM), an zweiter Stelle liegt Berlin mit 3,7 Mrd.(3,4) DM, gefolgt von Thüringen (2,5 / 2,1 Mrd.DM), Sachsen-Anhalt (2,1 /1,4 Mrd.DM), Brandenburg (1,4 / 1,2 Mrd.DM) und Mecklenburg-Vorpommern (0,9 / 0,7 Mrd.DM).Die Zahl der Maschinenbau-Beschäftigten in Berlin sank im vergangenen Jahr um rund 750 auf 13 250; dagegen gab es in Brandenburg einen leichten Zuwachs um 100 auf 6900.

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