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Wirtschaft: Osteuropa-Geschäft in voller Fahrt

Internationale Finanzinstitutionen wollen mit deutscher Industrie zusammenarbeiten BERLIN (dw).Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) will verstärkt deutsche Mittelständler bei ihrem Engagement in Osteuropa unterstützen.

Internationale Finanzinstitutionen wollen mit deutscher Industrie zusammenarbeiten BERLIN (dw).Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) will verstärkt deutsche Mittelständler bei ihrem Engagement in Osteuropa unterstützen."Deutschland hat einen riesigen natürlichen Vorteil in Ost-Europa", betonte Jacques de Larosière, Präsident der Londoner EBRD am Donnerstag auf einer internationalen Konferenz im Berliner Rathaus.Dort hatten sich rund 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und internationalen Institutionen zu einem Kongreß zum Thema "Finanzierungsmöglichkeiten für Osteuropa - Aktuelle Entwicklungen und künftige Trends" zusammengefunden.Das hochkarätig besetzte Treffen geht am heutigen Freitag zuende. Nach Auffassung von Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), hat die deutsche Industrie "die sich bietenden Chancen in Osteuropa rasch und umfassend genutzt." So habe das deutsche Außenhandelsvolumen mit dieser Region im vergangenen Jahr über 130 Mrd.DM betragen.Allein der Handel mit Polen sei mit 29 Mrd.DM genauso groß wie der Warenaustausch mit China.Mit 4,7 Mrd.DM habe Deutschland gar rund 12 Prozent seiner gesamten ausländischen Direktinvestitionen in den östlichen Nachbarstaaten getätigt."Eine Export von Arbeitsplätzen findet dabei nicht statt", betonte von Wartenberg, stattdessen "wird die hiesige Produktion ergänzt und gesichert." Auch Jürgen Stark, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, betonte die Chancen des osteuropäischen Marktes.Rund 9 Prozent der deutschen Exporte seien im vergangenen Jahr in diese Region gegangen - mehr als nach USA und Kanada zusammen.Die Aufnahme osteuropäischer Staaten in die EU werde dennoch "kein Selbstläufer", so Stark.Die Beitrittsreife der osteuropäischen Staaten und die Beitrittsfähigkeit der EU klafften noch zu weit auseinander. Der Präsident der EBRD, de Larosière, erklärte demgegenüber, daß im Vergleich mit den Möglichkeiten und Bedürfnissen in Osteuropa die deutschen Aktivitäten noch zu gering seien.Deutsche Unternehmen hätten zwar 111 Ausschreibungen der EBRD im öffentlichen Sektor gewonnen und seien damit Vorreiter in Europa.Im Privatsektor bliebe jedoch die Zusammenarbeit mit seiner Bank "weniger spektakulär".De Larosière rief die deutschen Unternehmen dazu auf, sich stärker bei ihrem Osteuropa-Engagement der internationalen Finanzinstitutionen zu bedienen."Die EBRD ist bereit, das finanzielle Risiko des Investors zu reduzieren und ihm ihr umfangreiches lokales Know-how zur Verfügung zu stellen."

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