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Wirtschaft: Otis baut Stellen in Deutschland ab

Berliner Werk bedroht

Berlin (alf). Der Aufzug und Fahrtreppenhersteller Otis wird voraussichtlich den Großteil der Fertigung nach Osteuropa verlagern. Betroffen ist vor allem das Werk in Stadthagen bei Hannover, wo derzeit rund 360 Beschäftigte schwere Rolltreppen produzieren. Wie es am Mittwoch in Gewerkschaftskreisen hieß, soll die Produktion nach Tschechien und China verlagert werden, wo bereits normale Fahrtreppen für Kaufhäuser gebaut werden. In Berlin beschäftigt Otis in Borsigwalde knapp 1000 Beschäftigte und in den Niederlassungen an der Lützow- sowie der Chausseestraße jeweils rund 200 Personen im Kundendienst. In Borsigwalde sind vor allem Verwaltung, Vertrieb und Finanzen angesiedelt, hinzu kommen knapp 300 Mitarbeiter, die Steuerungen für Aufzüge und Fahrtreppen bauen. Rund ein Drittel der ehemals in Berlin produzierten Steuerungen wird nach Betriebsratsangaben inzwischen in Polen hergestellt. Offenbar erwägt die Konzernleitung nun eine Verlagerung von Polen nach Ungarn, im Zuge derer auch die Berliner Fertigung verlegt werden könnte.

Aus der Unternehmensleitung gab es am Mittwoch keine Informationen zu den Plänen. „Gerüchte kann und will ich nicht kommentieren“, sagte Otis-Sprecher Rainer Janz auf Anfrage. Er bestätigte immerhin, dass die Otis-Chefs am Donnerstag die Betriebsräte informieren wollten. Am Mittwoch traf sich bereits der Otis-Gesamtbetriebsrat, der insgesamt 42 deutsche Betriebe des US-Konzerns repräsentiert, in Hamburg. Wie die „Schaumburger Nachrichten“ am Mittwoch meldeten, betreibe Otis-Konzernchef Arib Boubib die Verlagerung aus vermeintlichen Hochlohnländern an Billigstandorte, vor allem nach China.

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