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Bitte eintreten. Bis vor kurzem stand der Portotyp des "Männer-Scanners" in einer Filiale der Deutschen Bank in Mitte. Die "Personal Shopping"-Plattform Outfittery steckt hinter dem Projekt.

© Promo

Outfittery mit neuem Gerät: Körperscanner für Shoppingmuffel

Die neue Hose kneift schon? Ein Berliner Start-up will Abhilfe schaffen.

Wenn die Hemdärmel schon wieder zu kurz sind und jede Jeans sackförmig sitzt, ist Hilfe gefragt. Männer, die sich nicht auf den eigenen Mode-Instinkt oder den guten Rat der besseren Hälfte verlassen können, scheitern beim Shoppen immer wieder.

Das Gerät soll die Körpermaße noch exakter messen

Mit dem sogenannten „Männer-Scanner“ soll sich das nun ändern. Outfittery, ein Berliner Start-up, das männliche Shopping-Muffel seit 2012 online in Stilfragen berät, will mit dem Prototypen des Körperscanners Maße und Kleidergröße seiner Kunden noch exakter ermitteln. „Bisher haben wir uns auf die Angaben verlassen müssen, die uns übermittelt wurden“, erklärt Outfittery-Gründerin Julia Bösch. Ab März 2015 sollen die großen weißen Boxen zunächst in sieben deutschen Städten – darunter auch Berlin – in Flughäfen oder Einkaufszentren aufgebaut werden, die die Messdaten und ein 3-D-Körperbild direkt an die Outfittery-Berater weiterleiten.

Der Kunde muss zehn Sekunden stillhalten

Die Idee ist indes nicht völlig neu. „Körperscanner für Bekleidungsunternehmen gibt es schon länger, aber sie waren immer viel zu teuer“, sagt Julia Bösch. Durch die Zusammenarbeit mit Studierenden der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität und der Technischen Universität München konnte eine Lösung gefunden werden: Der neue Scanner baut auf dem Kamerasystem der Microsoft-Spielekonsole Xbox auf. Der Kunde muss etwa zehn Sekunden still auf einer rotierenden Scheibe stehen und wird vom Kopf bis zu den Oberschenkeln gescannt, die Beinlänge wird automatisch berechnet.

Outfittery setzt neben Maßanfertigungen auch auf Geschmack und Anlass

Das Konzept von Outfittery sieht vor, nicht nur die Maße der männlichen Kunden aufzunehmen, sondern auch Geschmack und Anlass einzubeziehen. Auf der Basis des so erstellten Profils schickt Outfittery den Kunden dann Pakete mit Kombinationen aus Kleidungsstücken von mehr als 70 Marken. Der Kunde zahlt die gängigen Ladenpreise und auch die Beratung ist kostenlos – das Unternehmen finanziert sich durch die Einkaufsmargen. Der Scanner soll helfen, die Zahl der Rücksendungen aufgrund von ungenauen Größenangaben und körperlichen Besonderheiten zu minimieren. „Manche Männer haben etwa durch Sport ein besonders breites Kreuz oder sehr muskulöse Beine“, erklärt Julia Bösch.

Es genügt, die Jacke abzulegen

Mit Nacktscannern, die vor einigen Jahren auch im Gespräch für Einsätze an deutschen Flughäfen waren, hat der Männer-Scanner jedoch recht wenig zu tun. Wer möchte, kann sich für sehr genaue Messungen in der blickdichten Kabine bis auf die Unterwäsche ausziehen - es reicht aber auch, die Jacke abzulegen. Der Scanner zeichnet ein dreidimensionales Abbild der Silhouette, nicht des Körpers an sich auf.

Langfristig sollen die Männer-Scanner nicht nur in Deutschland, sondern auch in acht weiteren europäischen Ländern eingesetzt werden.

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