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Wirtschaft: Paket-Lösung

Windows und Office prägen das Bild von Microsoft

Berlin - So etwas hat es noch nicht gegeben: Auf der ganzen Welt laden sich Computernutzer ein Programmpaket von der Größe einer Spielfilm-DVD aus dem Internet, um etwas auszuprobieren, das so oder so ähnlich in einem halben Jahr nur noch Makulatur ist, weil dann das richtige Produkt auf den Markt kommt. Die Rede ist von Windows Vista , dem derzeit wichtigsten Zukunftsprodukt von Microsoft. Wieder einmal scheint die Strategie des Unternehmens aus Redmond im US-Bundestaat Washington aufzugehen, denn wieder einmal stellen sich die Nutzer weltweit bereitwillig als Beta-Tester zur Verfügung – immer in der Hoffnung, dass das Neue auch das Bessere und in diesem Fall auch das Sichere sein wird.

Sicher ist: Windows Vista, also der Nachfolger des derzeit aktuellen Microsoft-Betriebssystems Windows XP , wird noch vor der starken Nutzprogrammsparte (Office) auch in Zukunft die wichtigste Säule in der Unternehmenskonstruktion bleiben. Das gilt nicht nur für die normalen Schreibtischcomputer und Notebooks, die Microsoft zu weit über 90 Prozent dominiert, sondern auch für Handheld-Computer, Handys, Spielekonsolen oder die neuen Ultramobil-PCs. Grundsätzlich gilt die Strategie des langen Atems: Auf diese Art wurden wichtige Konkurrenten wie einst Netscape auf dem Browser-Markt oder zuletzt Palm auf dem Markt für Handheld-PCs in die Defensive gezwungen.

Seine große Bekanntheit verdankt Microsoft seiner Position im Privatkundengeschäft. Aber auch im Unternehmenssektor hat sich die Gates-Firma über die Jahre eine bedeutende Position aufgebaut. Erreicht wurde dies zum einen durch Produkte aus der Microsoft-Server-Reihe, aber auch durch Software zur Unternehmenssteuerung und Kundenbetreuung.

Daneben setzt Microsoft seit Jahren alles daran, seine Bedeutung im Internet zu stärken. Mit Online-Angeboten wie Windows Live und Office Live will sich Microsoft gegenüber Konkurrenten wie Google im Suchmaschinenbereich und zunehmend im Softwarebereich behaupten. Windows Live ist als Verknüpfung des Betriebssystems mit Online-Diensten wie dem Messenger als direktes Kommunikationswerkzeug und einem neuen E-Mail-Dienst unter einer individuellen Internet-Oberfläche gedacht. Mit Office Live soll es vor allem kleineren Unternehmen leichter gemacht werden, ihre Büroanwendungen durch Komponenten aus dem Internet an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Im Gegensatz zu den Kostenlosdiensten der Konkurrenz will Microsoft seine beiden Live-Dienste neben Werbung auch durch Abo-Gebühren finanzieren.

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