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Patentstreit mit Nvidia: Intel zahlt Rekordpreis für Grafikchip-Lizenz

Der Chiphersteller Intel darf nun sechs Jahre lang Technologien des Konkurrenten Nvidia nutzen. Dafür greift der Weltmarktführer allerdings tiefer in die Tasche als erwartet.

Geldregen für den Grafikkarten-Spezialisten Nvidia: Das Unternehmen bekommt 1,5 Milliarden Dollar vom Chip-Riesen Intel. Damit wurde am Montag ein Patentstreit der beiden US-Konzerne beigelegt. Intel bekommt für die umgerechnet rund 1,16 Milliarden Euro eine Lizenz auf alle Nvidia-Technologien für sechs Jahre. Der Grafikchip-Konzern darf im Gegenzug zwar auch einige Intel-Technologien lizenzieren - das „Kronjuwel“, die x86-Plattform, auf der immer noch der Großteil heutiger PC-Prozessoren basiert, ist aber nicht darunter.

Analysten zeigten sich überrascht von der Höhe der Zahlung. Nvidia-Aktien gewannen nachbörslich mehr als vier Prozent.

Intel hatte selbst den ersten Schritt auf dem Weg zu dem teuren Lizenz-Deal gemacht. Anfang 2009 hatte der Halbleiter-Marktführer Nvidia verklagt. Es ging um die Frage, ob die bisherige Lizenz von Nvidia ausreicht, um sogenannte Grafik-Chipsets zu neuen Intel-Prozessoren zu verkaufen. Nvidia klagte zurück, drohte damit, einen eigenen x86-Prozessor zu entwickeln und zog sich schließlich aus dem Chipset-Geschäft zurück. Zuletzt kündigte Nvidia zwar auch einen Hauptprozessor an, er soll aber auf der Architektur des Intel-Konkurrenten ARM basieren. Die ARM-Plattform dominiert im Markt für Smartphones, weil sie besonders stromsparend ist.

Grafik-Chips sind für Computer immer wichtiger geworden. In neuesten Prozessor-Generationen werden sie mit der zentralen Recheneinheit zusammengeschaltet, um die Leistung zu erhöhen. So sind die 1,5 Milliarden Dollar, die in fünf jährlichen Tranchen ausgezahlt werden, für Intel zwar ein stolzer Preis, aber auch eine Investition in eine Zukunftsvision.

Der Intel-Erzrivale AMD hatte 2006 den Nvidia-Konkurrenten ATI gekauft, um integrierte Chips zu entwickeln. Der Deal führte jedoch zu Milliardenverlusten und die Kombi-Prozessoren kommen erst jetzt auf den Markt. AMD-Chef Dirk Meyer trat ebenfalls am Montag nach zweieinhalb Jahren an der Spitze zurück. (dpa/rtr)

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