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Wirtschaft: Paulaner sucht nach neuen Partnern

MÜNCHEN (tmh). Die Schörghuber-Getränkeholding Paulaner-Salvator Beteiligungs-AG, München, ist auf der Suche nach einer großen deutschen Pils-Brauerei und internationalen Partnern.

MÜNCHEN (tmh). Die Schörghuber-Getränkeholding Paulaner-Salvator Beteiligungs-AG, München, ist auf der Suche nach einer großen deutschen Pils-Brauerei und internationalen Partnern. Es gebe Gespräche, aber noch keine konkreten Kandidaten, sagte Vorstandschef Jörg Grüneisen in München zur Bilanzvorlage. Geplant sei eine Übernahme oder Fusion, um das Markenportfolio abzurunden und die internationale Präsenz zu stärken. Finanziell fühlt sich der Konzern dafür gerüstet. "Am Geld liegt es nicht," betonte Grüneisen mit Blick auf das Bau-, Brau- und Immobilienimperium von Konzerneigner Stefan Schörghuber. Dennoch sei es schwierig, eine willige Pilsbrauerei in der Warsteiner-Klasse zu finden.

Im Ausland soll in zehn ausgewählten Märkten wie Südamerika durch neue Partnerschaften und Bierexporte expandiert werden. Im bestehenden Inlandsgeschäft will die Getränkegruppe mit "Animationskonzepten" in Handel und Gastronomie den rückläufigen Bierabsatz ankurbeln und spontanen "Impulskonsum" auslösen, sagte Grüneisen. Sorgen bereitet dem Manager der im Vorjahr erneut bundesweit um vier Prozent gesunkene Bierkonsum. Erstmals sei auch der Verkauf von alkoholfreien Getränken um gut ein Prozent geschrumpft. Die Talfahrt beim Bier werde noch mindestens ein bis zwei Jahre anhalten, schätzte Grüneisen. Nur beim Weizenbier, dessen Marktvolumen 1999 hierzulande im ersten Quartal um drei Prozent zugelegt habe, gäbe es Lichtblicke.

Die Schörghuber-Gruppe sieht sich mit gut 15 Prozent Marktanteil als einer der führenden Weißbieranbieter Deutschlands. Dennoch ist das heimische Biergeschäft, das mit insgesamt elf Biermarken in den beiden Brauerei-Gruppen Paulaner und Kulmbacher konzentriert wurde, die Schwachstelle. Während die Münchner Paulaner-Gruppe mit ihrem Sorgenkind Thurn und Taxis 1998 bei 532 (Vorjahr 563) Mill. DM Umsatz knapp sieben (minus eine) Mill. DM Jahresüberschuß erwirtschaften konnte, mußte die nordbayerische Kulmbacher- Gruppe nach gut zehnprozentigen Absatzrückgängen mit 366 Mill. DM Umsatz gut drei Mill. DM Verlust hinnehmen und nun alle nationalen Ambitionen aufgeben. Der in der Holding 1999 auf 42 (38) Mill. DM gestiegene Jahresüberschuß geht auf Minderheitsbeteiligungen an der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (26 Prozent) und dem chilenischen Bierkonzern Compania Cerveccerias Unidas (31 Prozent) zurück.

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