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Wirtschaft: Peter Dussmann sieht für sich keine Wachstumsgrenzen

BERLIN (olm).Die Berliner Dienstleistungsgruppe Dussmann sieht für sich in absehbarer Zeit keine Wachstumsgrenzen.

BERLIN (olm).Die Berliner Dienstleistungsgruppe Dussmann sieht für sich in absehbarer Zeit keine Wachstumsgrenzen.In den osteuropäischen Ländern und in Asien gebe es enormen Bedarf für Reinigung, Krankenhausleistungen, Pflege, Flugzeugbetreuung und Passagierverpflegung, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Peter Dussmann am Mittwoch in Berlin.Diese Wachstumsmöglichkeiten würden genutzt.1999 wolle die Gruppe um mindestens 15 Prozent wachsen.Möglicherweise könnte sogar ein Umsatz von 2,3 Mrd.DM (1,17 Mrd Euro) erreicht werden.An einen Börsengang werde allerdings nicht gedacht.

Dussmann begrüßte die Berliner Bundesratsinitiative für Ladenöffnungszeiten an Werktagen bis 22 Uhr.Dies würde die "Prokuristenlösung" im Kulturkaufhaus in der Friedrichstraße überflüssig machen.Dort ermöglichen leitende Angestellte, daß schon heute bis 22 Uhr verkauft werden kann.Angestrebt werde aber auch eine Öffnung an Sonntagen.Dies würde dem Kulturkaufhaus bis zu 25 Prozent mehr Umsatz bringen.

1998 war seine Dienstleistungsgruppe aus eigener Kraft um 7,9 Prozent auf 1,83 Mrd.DM gewachsen, wovon 1,12 Mrd.DM auf Deutschland entfielen.Das Betriebsergebnis legte um 22 Prozent zu und soll in diesem Jahr um 50 Prozent steigen.Zahlen wurden nicht genannt.1999 würden sich Zukäufe auswirken.

Dussmann beschäftigte zum 1.Mai in weltweit 25 Ländern 46 500 Mitarbeiter, in Deutschland 25 300.Die Auswirkungen des 630-DM-Gesetzes habe man im Griff, sagte der Unternehmer.Da eine politische Regelung erwartet worden sei, seien in den letzten Jahren diese Jobs durch Umwandlung von Teilzeit- in Vollzeitstellen stark abgebaut worden.Derzeit gebe es in der Gruppe bundesweit noch 2 500 geringfügig Beschäftigte, wovon 500 kündigen dürften.

Das Eigenkapital sei 1998 mit 88,9 Mill.DM unter die 110 Mill.DM des vergangenen Jahres gesunken.Der entnommene Gewinn habe zur Finanzierung von Engagements in den neuen Ländern gedient.Insgesamt habe man in den vergangenen fünf Jahren mehr als eine halbe Mrd.DM investiert, davon 400 Mill.DM in Ostdeutschland.Jetzt werde die Eigenkapitalquote wieder aufgestockt.

Dussmann betrachtet sich als "Deutschlands Multidienstleister Nummer 1" (Pedus Service, Kursana, Kursamed).Die Gruppe verpflege beispielsweise im Restaurant auf der Zugspitze jährlich eine halbe Millionen Besucher.Man sei nicht am "Auf und Ab der allgemeinen Gastronomie" interessiert, sondern an regelmäßigen Verpflegungsleistungen zum Beispiel für Kranke oder Betriebsrestaurants.

Die inzwischen monatlich eintreffenden Übernahmeangebote für das Unternehmen bestätigen den 60jährigen Firmenchef lediglich in seiner Haltung, das expandierende Unternehmen in eigener Regie weiterzuführen.Den Erfolg erklärt Dussmann, der nach eigenem Bekunden den Schuhputzer einem Arbeitslosen vorzieht, mit seiner sogenannten Zwei-Wege-Strategie und einer weltweit angesetzten Produktpalette, die ihre Dienste auf rund 200 speziellen Tätigkeitsfeldern vermarktet.Das Wegekonzept, als vielversprechendes Konzernmodell im letzten Jahr aus der Taufe gehoben, gliedert sich streng in einen nationalen und einen internationalen Zielkorridor.

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