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Wirtschaft: Peter Hirthammer

Seit 30 Jahren von der Börse fasziniertdrSeit Mai 1956 lebt Peter Hirthammer in Berlin, und "ich oder irgendein anderes Mitglied meiner Familie wollen auch nicht mehr hier weg".Dabei wurde der Amtliche Kursmakler 1945 in Rohr in Niederbayern geboren.

Seit 30 Jahren von der Börse fasziniertdr

Seit Mai 1956 lebt Peter Hirthammer in Berlin, und "ich oder irgendein anderes Mitglied meiner Familie wollen auch nicht mehr hier weg".Dabei wurde der Amtliche Kursmakler 1945 in Rohr in Niederbayern geboren.Doch schon damals gab es enge Verbindungen an die Spree.Seine Mutter, eine gebürtige Berlinerin, hatte seinen Vater während des Krieges kennengelernt.Als sie ausgebombt wurde, siedelte sie nach Bayern über, aber immer mit der Vorgabe, wieder nach Berlin zurückzukehren, sobald dies möglich sei. In Berlin begann Hirthammer 1956 eine Lehre bei der Bank für Handel und Industrie ­ der Tochter der Dresdner Bank."Mir lag das kaufmännische, und außerdem war ich handwerklich nicht geschickt, da kam ein Handwerk nicht in Frage", erzählt er.Zudem gab es einen Bekannten der Familie, der bei dem Institut arbeitete und zuriet.Nach dem Ende der Lehre wurde er 1965 in die Wertpapierabteilung übernommen, beschäftigte sich mit Aktienkursen und war fasziniert von der Materie.Der Zufall brachte ihn mit seinem heutigen Kollegen Wolfgang Köthe zusammen, und die Idee, ganz an die Börse zu gehen, wurde geboren.Die Zeit war günstig."1968 brauchte man junge Leute an der Börse", sagt Hirthammer rückblickend.Zum 1.April 1968 wechselte er als Angestellter in die damalige Maklerkammer.Gerade einmal vier Monate später wurde er zum Kursmakler-Stellvertreter ernannt.Doch noch einmal zog es ihn zurück zu einer Bank.Vom September 1971 bis zum Dezember 1972 arbeitete er als Wertpapierhändler im Privatbankhaus Ernst Decot.Anfang 1973 kehrte er zurück in die Maklerkammer, und im Mai 1987 wurde er amtlicher Kursmakler.Heute handelt er unter anderem mit den Aktien der Telekom, von Mannesmann, Veba und Thyssen. Die fast 30 Jahre an der Berliner Wertpapierbörse hat er nie bereut."Das Faszinierende daran ist, daß man nie weiß, wie der Tag abläuft", erklärt er.Doch der Beruf hat sich gewandelt."Hatten wir früher nach einem Arbeitstag vor lauter Schreien gar keine Stimme mehr, muß ich heute häufiger zum Augenarzt", klagt er.Die fünf Computerbildschirme, die jeder Makler im Auge behalten muß, fordern ihren Tribut.Und auch die Börse ist kleiner geworden.Als Hirthammer anfing, waren es neun Kursmakler, heute sind es noch fünf.Ganz schwer zu schaffen gemacht habe dem hiesigen Handelsplatz, daß die Banken ihren Eigenhandel größtenteils nach Frankfurt verlagert hätten, sagt Hirthammer, der im gleichen Atemzug der Bankgesellschaft Berlin ein gutes Zeugnis ausstellt.Sie sorgt seit Einführung der Telekom-Aktie täglich für den Marktausgleich. Im Privatleben war Hirthammer früher aktiver Sportler, spielte Fußball sowie Tischtennis und fuhr Rad.Inzwischen fühlt er sich ein bißchen zu alt dafür.Seit zehn Monaten ist er Opa und besucht seine Enkelin mindestens einmal die Woche.Auch beim Urlaub plant er, etwas kürzer zu treten.Ist er früher viel gereist ­ etwa nach Florida, Mauritus und in die Karibik ­ rückt jetzt Bayern zunehmend ins Blickfeld. dr

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