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Wirtschaft: Pflegerin geht vor Gericht

Vivantes wird wohl eine Stelle anbieten müssen

Berlin - Die Berliner Altenpflegerin Brigitte Heinisch geht erneut gerichtlich gegen den Klinikkonzern Vivantes vor. Ihr Anwalt Benedikt Hopmann hat am Wochenende einen Wiederaufnahmeantrag beim Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg gestellt. Nach jahrelangem Streit wird Vivantes der 49-Jährigen deshalb wohl bald eine neue Stelle anbieten müssen. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg: Vivantes hatte Heinisch 2005 fristlos entlassen, nachdem sie ihren Arbeitgeber wegen Pflegemängeln öffentlich kritisiert und angezeigt hatte. Die Pflegerin hatte gegen den Rauswurf erfolglos vor allen deutschen Instanzen geklagt, in Straßburg aber bekam sie 2011 überraschend Recht.

Heinisch sei durch die Bundesrepublik in ihrem Recht auf Meinungsfreiheit beschnitten worden, hieß es in dem Urteil, weil deutsche Gerichte zugunsten ihres Ex-Arbeitgebers geurteilt hätten, nachdem sie Vivantes angezeigt hatte: Öffentliches Interesse an mangelhafter Pflege aber wiege höher, als Sorge des Arbeitgebers vor Rufschädigung. Vivantes hatte Heinisch daraufhin 70 000 Euro brutto angeboten, um den Fall „in Frieden“ zu beenden. Sie hatte aber rund 350 000 Euro brutto gefordert. Anwalt Hopmann zufolge sei man aber weiter vergleichsbereit.hah

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