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Wirtschaft: Pharmaindustrie: Bayer spricht von unglücklicher Politik

Im Zusammenhang mit dem Rückruf des Cholesterin-Senkers Lipobay hat der Pharmahersteller Bayer AG nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" eine "unglückliche" Informationspolitik eingeräumt. Hintergrund waren massive Klagen über eine verspätete Information von Ärzten und Apothekern bei der Rückruf-Aktion.

Im Zusammenhang mit dem Rückruf des Cholesterin-Senkers Lipobay hat der Pharmahersteller Bayer AG nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" eine "unglückliche" Informationspolitik eingeräumt. Hintergrund waren massive Klagen über eine verspätete Information von Ärzten und Apothekern bei der Rückruf-Aktion. Bayer-Sprecher Günter Forneck erklärte, um Schadensersatzklagen von Aktionären vorzubeugen, "durften die Apotheker aber nicht eher benachrichtigt werden als die Börsianer." Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hat es bereits 1998 den ersten Todesfall nach Einnahme des Cholesterin senkenden Wirkstoffs Cerivastatin gegeben. Nach Angaben von Harald Schweim, Leiter des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn, sei ein Jahr nach der Markteinführung unter dem Namen Lipobay ein Patient an Rhabdomyolyse, einem Muskelzerfall, gestorben. Der Fall wurde als Verdacht einer Arzneimittelnebenwirkung an das BfArM gemeldet und dort geprüft. Schweim hält einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Cerivastatin und dem tödlichen Muskelzerfall für wahrscheinlich.

Die Arzneimittelkommission der deutsche Ärzteschaft warnte unterdessen vor möglichen Gefahren durch das plötzliche Absetzen des Cholesterin-Medikaments Lipbobay. Jeder, der bisher Lipobay gut vertragen habe, sollte "ohne Panik mit seinem Arzt darüber reden, dass das Medikament umgestellt wird", hieß es.

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