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Pharmaindustrie: Pfizer profitiert von Wyeth-Übernahme

Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer hat nach der gerade abgeschlossenen Übernahme des Konkurrenten Wyeth die Umsatz- und Ertragsziele für das laufende Jahr angehoben.

Frankfurt am Main -  Der Konzern will nun in diesem Jahr einen Umsatz von 49 bis 50 Milliarden Dollar erreichen statt bisher erwarteter 45 bis 46 Milliarden Dollar. Das Ergebnis pro Aktie soll mit einem Wert zwischen 1,45 bis 1,50 Dollar ebenfalls höher ausfallen als bislang angepeilt.

Pfizer hatte am vergangenen Donnerstag die rund 68 Milliarden Dollar teure Übernahme des amerikanischen Konkurrenten Wyeth offiziell abgeschlossen, so dass in das laufende vierte Quartal noch zweieinhalb Monate des Wyeth-Geschäfts mit einfließen können.

Dass Pfizers Zukunft maßgeblich von diesem Zukauf abhängt, machten gestern erneut die Zahlen zum dritten Quartal deutlich, in denen Wyeth noch nicht einbezogen ist. Insgesamt büßte Pfizer im dritten Quartal nämlich drei Prozent Umsatz ein. Das Ergebnis stieg zwar überraschend um 26 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Das ist allerdings maßgeblich auf einen Sondereffekt zurückzuführen: Im vergangenen Jahr hatte Pfizer sehr hohe Belastungen – insgesamt 640 Millionen Dollar – für die Zahlung von Schadenersatz an Verwender seiner Schmerzmittel verbucht, die das Nachsteuerergebnis belastet hatten. Diese Belastung fällt in diesem Jahr weg.

Langfristig muss der Konzern eisern sparen. Denn seit einiger Zeit verliert Pfizer bei wichtigen Medikamenten durch kostengünstige Generikakonkurrenz an Umsatz. Pfizers Hauptprodukt, der Cholesterinsenker Lipitor, verliert im Jahr 2011 in den USA seinen Patentschutz. Mit dem Kauf von Wyeth erweitert Pfizer sein Produktportfolio unter anderem um eine aussichtsreiche, margenträchtige Impfstoffsparte und um Biotech-Know-How. Allerdings wird der Zukauf von Wyeth nach Pfizers Schätzung lediglich ausreichen, um die Umsatzverluste bei Lipitor und Co. auszugleichen.

Bis 2012 rechnet Pfizer darum nicht mit Wachstum der beiden Konzerne. Bis dahin will Pfizer im Zuge der Integration von Wyeth rund vier Milliarden Dollar an Kostensenkungen realisieren. 15 Prozent, also mehr als 19 000 der zusammen etwa 130 000 Arbeitsplätze beider Konzerne, sollen im Zuge der Fusion gestrichen werden. Bereits in diesem Jahr fielen 5400 Jobs weg. HB

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