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Wirtschaft: Piëch setzt sich bei MAN durch

Der Patron von Volkswagen erntet jedoch viel Kritik der Aktionärsschützer &#150. Der Konzern startet gut ins neue Jahr.

München - Trotz heftiger Proteste von Aktionärsschützern ist VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch zum Aufsichtsratschef des Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzerns MAN gewählt worden. Allerdings erhielt Piëch nur rund 73 Prozent der Stimmen. Neben Piëch zogen noch zwei weitere VW-Vertreter in das Kontrollgremium ein.

Aktionärsschützer befürchten, dass Piëch bei MAN seine eigenen Interessen durchdrücken wird. Ich habe den Eindruck, dass man das hervorragende MAN-Management vor seinen eigenen Aktionären schützen muss, sagte Harald Petersen von der Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK) am Donnerstag auf der Hauptversammlung vor 1800 Aktionären.

Mit einem Anteil von 29,9 Prozent ist VW seit Jahresbeginn Großaktionär bei MAN. Piëch will mit seinem Einzug in den MAN-Aufsichtsrat seinen Einfluss ausweiten und die Führung bei den Verhandlungen für eine Lkw-Dreierallianz zwischen MAN, dem schwedischen Konkurrenten Scania und dem südamerikanischen Lastwagengeschäft von VW übernehmen. Noch vor ein paar Monaten hatte VW den Versuch von MAN, Scania zu übernehmen, blockiert. MAN-Chef Hakan Samuelsson warb für die gemeinsame Suche nach einem neuen Weg zu der geplanten Fusion.

Mehrere Aktionäre warfen Piëch zudem einen Kuhhandel mit den Arbeitnehmervertretern von MAN vor. Um seine Wahl in den Aufsichtsrat zu sichern, soll Piëch der IG Metall im Vorfeld weit reichende Zugeständnisse gemacht haben.

Lob gab es für Samuelsson. Unter dem Schweden habe sich MAN zu einer Perle mit glänzenden Zukunftsperspektiven entwickelt, sagte Christian Strenger von der Fondsgesellschaft DWS. Samuelsson kündigte nach dem Rekordjahr 2006 noch ehrgeizigere Ziele an. Die Umsatzrendite soll bis 2010 auf durchschnittlich 8,5 Prozent, der Umsatz jährlich um zehn Prozent steigen. Bisher hatte MAN eine Umsatzrendite von sechs Prozent angepeilt. 2007 ist MAN gut gestartet: Der Auftragseingang stieg von Januar bis April um 21 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro, der Umsatz legte elf Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu. nic

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