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Wirtschaft: Pillen-Zwillinge ohne Allüren

und sein Zwillingsbruder Andreas sind für Überraschungen gut. „Ich kann mir durchaus etwas anderes vorstellen, als möglichst günstig Medikamente nachzuahmen“, vertraute Thomas Strüngmann 2004 dem Handelsblatt an.

und sein Zwillingsbruder Andreas sind für Überraschungen gut. „Ich kann mir durchaus etwas anderes vorstellen, als möglichst günstig Medikamente nachzuahmen“, vertraute Thomas Strüngmann 2004 dem Handelsblatt an. Es gebe vieles, was ihn unternehmerisch reize. Damals war noch nicht klar, wie ernst er das meinte. Nach dem Verkauf an Novartis haben die beiden zu den reichsten Deutschen gehörenden Brüder mehr als 5,6 Milliarden Euro mehr in der Kasse. Was die 55Jährigen damit anfangen, ließen sie am Montag offen. Santo heißt die Familien-Holding , in der die Beteiligungen gebündelt sind. Das klingt südländisch, heißt aber nicht mehr als die Abkürzung für „Strüngmann Andreas Thomas“. Im März 2004 verkaufte Santo das Augsburger Generika-Unternehmen Betapharm für 300 Millionen Euro an den Finanzinvestor 3i. Dann, Mitte April übernahm Santo die Stuttgarter Südwestbank und eröffnete sich alle Möglichkeiten zur Geldanlage in eigener Regie. Doch über Geld spricht Thomas Strüngmann nicht gerne. Er liebt das Understatement. Chef-Allüren und Statussymbole sind ihm ebenso fremd wie seinem Bruder. Ihr Spitzname, „unsere Doctores“ , klingt fast liebevoll. Die Beschäftigten schätzen ihre Chefs, weil sie klare und erreichbare Vorgaben machen. Die Vorstandsbüros sind vom Flur einsehbar. Branchenkenner bezweifeln, ob das Unternehmen seinen Elan ohne die Protagonisten beibehalten kann.

1950 werden die Zwillinge geboren. Ihrem Vater gehört bereits die Pharmafirma Durachemie in Duisburg. Beide studieren und promovieren. Andreas wird Mediziner, Thomas Ökonom. 1985 fragte Vater Ernst Strüngmann die Söhne, ob sie ins Unternehmen einsteigen wollen. Beide hatten andere Pläne: Thomas arbeitete für ein Unternehmen in New York und Andreas als Arzt im südafrikanischen Busch. Aber sie kehren zurück und verkaufen den Betrieb. 1986 gründen sie Hexal und rollen in 19 Jahren den Markt für Nachahmer-Arzneimittel auf. „Mein Bruder weiß, wo man die besten Fische angelt, und ich ziehe sie an Land“, beschreibt Thomas Strüngmann die Arbeitsteilung. mwb (HB)

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