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Wirtschaft: Pixelpark: Ideenschmiede fürs Internet

Das Multimedia-Unternehmen Pixelpark aus Berlin gilt als Phänomen: In nur acht Jahren wurde aus einer Zwei-Mann-Firma ein Spitzenunternehmen in Sachen Neue Medien. Auch Pixelpark-Chef Paulus Neef gab sich überrascht, als er sein Unternehmen vor dem Börsengang im Oktober Investmentbrokern vorstellte: "Dass wir einmal hier stehen, hätte ich nie gedacht, als ich Pixelpark 1991 mit einem Freund und zwei Computern in einem Berliner Gartenhaus gegründet habe.

Das Multimedia-Unternehmen Pixelpark aus Berlin gilt als Phänomen: In nur acht Jahren wurde aus einer Zwei-Mann-Firma ein Spitzenunternehmen in Sachen Neue Medien. Auch Pixelpark-Chef Paulus Neef gab sich überrascht, als er sein Unternehmen vor dem Börsengang im Oktober Investmentbrokern vorstellte: "Dass wir einmal hier stehen, hätte ich nie gedacht, als ich Pixelpark 1991 mit einem Freund und zwei Computern in einem Berliner Gartenhaus gegründet habe."

Heute entwirft Pixelpark Internet-Seiten, berät Konzerne bei der Anpassung von Unternehmensstrukturen und experimentiert mit neuen Techniken im virtuellen Netz. Über 150 Kunden hat die Ideenschmiede heute, unter anderem Adidas Salomon, Allianz, Telekom, Siemens, Lufthansa oder Dr. Oetker. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 1998/99 42,4 Millionen Mark. Von Juli bis September 1999 erreichte er gut 17 Millionen Mark - ein Plus von 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zuletzt erzielte Pixelpark 73 Prozent seiner Umsätze im Inland, 20 Prozent im restlichen Europa und sieben Prozent in Nordeuropa. Fast 40 Prozent des Gesamtumsatzes steuerten allein die zehn größten Kunden bei. 1998 eröffnete Pixelpark eine Filiale in New York. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen an elf Standorten rund 320 Mitarbeiter.

Das negative Ergebnis von minus 6,6 Millionen Mark in diesem Quartal begründet der Vorstand vor allem mit den Kosten für neue Beteiligungen in Österreich und der Schweiz sowie einer neuen Niederlassung in London. Seit 1996 hält die Bertelsmann AG aus Gütersloh die Mehrheit an Pixelpark. Zurzeit sind es knapp 60 Prozent der Anteile. Pixelpark sei schon deshalb zum Erfolg verdammt, sagen die Analysten.

Dass Pixelpark-Gründer Neef, dem ein knappes Fünftel des Unternehmens gehört, sich den Erfolg seines Unternehmens nicht hat träumen lassen, nimmt ihm heute kaum jemand ab. Er gilt als Visionär, der Jahre im Voraus plane. Börsianer lieben diese Mischung aus Weitsicht und Wahnsinn. Menschen aus seinem Umfeld sagen, Neefs Hobbies seien Erfolg und Macht. Beim Gang an den Frankfurter Neuen Markt am 4. Oktober 1999 waren die Pixelpark-Papiere gefragt wie warme Semmeln. Zum Eröffnungskurs von 16,30 Euro ging die Aktie an den Start und war nach Angaben des Unternehmens 20-fach überzeichnet. Dem Unternehmen flossen durch seinen Gang aufs Parkett etwa 108 Millionen Mark zu.

Die Frankfurter Investmentbank Goldman Sachs, die als Konsortialbank den Börsengang des Multimedia-Unternehmens begleitet hat, bewertet den Parkettneuling denn auch für die nächsten zwölf bis achtzehn Monate als "Market Outperformer". Pixelpark habe neben seiner Erfahrung mit Web-Design hohe technische Kompetenz und sei stark im Beratungsgeschäft vertreten, sagt Goldman Sachs. Die gute Bewertung des Multimedia-Unternehmens sei gerechtfertigt, weil Pixelpark eines der fünf großen Unternehmens dieser Branche sei, die in den nächsten Jahren in Europa am Markt übrig blieben, heißt es bei anderen Analysten. Am Donnerstag notierte des Papier bei 98,50 Euro.

kap

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