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Wirtschaft: Pixelpark muss 200 weitere Arbeitsplätze abbauen

Der Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark muss 200 weitere Arbeitsplätze abbauen und ist auf einen neuen Kredit des Mehrheitseigentümers Bertelsmann angewiesen. Wie Pixelpark-Chef Paulus Neef am Freitag sagte, wird sich die Belegschaft des Unternehmens in den kommenden Monaten von einst 1200 auf 600 Mitarbeiter halbieren.

Der Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark muss 200 weitere Arbeitsplätze abbauen und ist auf einen neuen Kredit des Mehrheitseigentümers Bertelsmann angewiesen. Wie Pixelpark-Chef Paulus Neef am Freitag sagte, wird sich die Belegschaft des Unternehmens in den kommenden Monaten von einst 1200 auf 600 Mitarbeiter halbieren. Allein am Standort Berlin fallen 105 Stellen weg. Das am Neuen Markt notierte Unternehmen zieht sich zudem aus dem operativen Geschäft in Spanien und Großbritannien zurück und will sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Im kommenden Jahr peilt Pixelpark die Gewinnzone an.

"Wir beschränken uns auf reine Internetanwendungen", sagte Neef. Pixelpark werde nicht mehr mit Full-Service-IT-Dienstleistern, Beratungsfirmen und klassischen Werbeagenturen konkurrieren. "Wir wollen mit weniger Kunden mehr Umsatz machen." Zur Finanzierung des Restrukturierungsprogramms gewährt der Medienkonzern Bertelsmann, der 60,3 Prozent der Pixelpark-Anteile hält, den Berlinern ein Darlehen in Höhe von 15 Millionen Euro. Mit dem Geld soll die Sanierung finanziert und die Liquidität des angeschlagenen Unternehmens gesichert werden. Der Geschäftsführer von Pixelpark Deutschland, Werner Krainz, und der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Peter Ostermann verlassen das Unternehmen zum Jahresende.

Ostermann war zuletzt für die Durchführung des "Effizienzprogramms" bei Pixelpark zuständig, das Anfang des Jahres gestartet worden war. Seitdem hat das Unternehmen 400 Stellen abgebaut und seine internationale Expansion gestoppt. Vor einem Monat kündigte Neef an, Pixelpark werde - entgegen früherer Prognosen - die Gewinnzone im Jahr 2001 nicht mehr erreichen. "Wir sind vom Einbruch des Marktes für IT-Dienstleistungen extrem überrascht worden", betonte der Vorstandschef am Freitag. Trotz massiver Einsparungen sei es nicht gelungen, das Umsatzminus aufzufangen.

"Der Markt wird sich auch mittelfristig nicht erholen", befürchtet Neef. Pixelpark müsse sich bemühen, "einen kleineren Umsatz profitabel abzubilden". Er selbst werde nach dem Weggang von Krainz und Ostermann mehr Verantwortung für den Vertrieb und Kundenkontakte übernehmen. Zudem sollen die Verbindungen zum Mehrheitseigentümer Bertelsmann intensiviert werden. Pixelpark wird von Januar 2002 dem Bertelsmann-Bereich Arvato zugerechnet. "Wir werden unseren Kundenstamm durchforsten und uns künftig gegenseitig unterstützen", sagte Neef. Bertelsmann hatte das Unternehmen in der Vergangenheit mehrfach mit Finanzspritzen gerettet und drängt auf eine entschiedene Sanierung. Die Börse nahm die angekündigten Maßnahmen am Freitag freundlich auf: Der Pixelpark-Kurs kletterte um 5,45 Prozent auf 5,80 Euro.

mot

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