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Wirtschaft: Pixelpark steht zum Verkauf

Großaktionär Bertelsmann soll mit einem Düsseldorfer Unternehmensberater verhandeln

Berlin (Tsp). Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann will sich nun offenbar doch von seinem Berliner Sorgenkind Pixelpark trennen. Der am Neuen Markt notierte Internetdienstleister solle an die Düsseldorfer Unternehmensberatung Droege&Comp. verkauft werden, berichtet die Wochenzeitung „Euro am Sonntag“. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, verhandelt werde nur noch über den Preis.

Bertelsmann ist mit gut 60 Prozent der größte Gesellschafter von Pixelpark und musste dem Unternehmen schon mehrfach aus der Klemme helfen. Schon im vergangenen Jahr war spekuliert worden, dass Bertelsmann Pixelpark verkaufen wolle. Damals hatte der Gütersloher Konzern erklärt, man sei für einen Verkauf der Anteile offen. Die MultimediaAgentur Pixelpark war mit der allgemeinen Branchenkrise und nach zahlreichen Fehlinvestitionen wirtschaftlich in Schwierigkeiten geraten.

Der neue Bertelsmann-Chef Gunter Thielen hatte allerdings am vergangenen Donnerstag gesagt, der weltweit fünftgrößte Medienkonzern wolle sich zwar auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Das Internet betrachte er nicht mehr als eigenes Geschäft. An Pixelpark wolle er festhalten, „aber wir müssen da nochmal zurückschneiden“.

Die Führung von Pixelpark hatte parallel dazu mitgeteilt, man befürchte für das dritte Quartal 2002 einen deutlichen Umsatzrückgang. Die Erlöse würden gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 30 Prozent sinken. Auch im vierten Quartal sei keine Besserung zu erwarten, weshalb der Personalbestand von zuletzt gut 550 Mitarbeitern weiter reduziert werden solle. Die Entlassungen sollten im vierten Quartal erfolgen, so der Medieninformationsdienst „text intern“. Wie viele Mitarbeiter gehen müssten, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Das ursprüngliche Ziel, zumindest am Jahresende auf Quartalsbasis profitabel zu werden, ist abgehakt. Allein für das zweite Quartal hatte Pixelpark einen Nettoverlust von 11,8 Millionen Euro ausgewiesen, bei einem Konzernumsatz von gerade zwölf (Vorjahr: 23,5) Millionen Euro.

Der Gründer und Chef von Pixelpark, Paulus Neef, hatte Ende September mitgeteilt, er wolle seine Anteile verkaufen und habe in einem ersten Schritt das Stimmrecht an Pixelpark an das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim übertragen. Zu den Gründen für seinen Schritt wollte sich Neef nicht äußern. Eine Bestätigung für die Verkaufsverhandlungen war am Sonnabend weder von Pixelpark noch von Bertelsmann zu erhalten. Auch Droege&Comp. wollte sich nicht äußern.

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