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Planspiel Börse: Rocker vor dem Sieg an der Börse

Angehende IT-Fachleute setzten auf Autowerte.

Berlin - Es war nicht ganz leicht, dem jungen Mann das Erfolgsgeheimnis zu entlocken. „Wir wollen ja nicht, dass andere Teams unsere Strategie kopieren“, sagte Martin Hackbarth (22) am Montag. Aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn jemand jetzt noch an seinen „Hauptstadtrockern“ vorbeizieht. Heute endet das Planspiel Börse, das die Sparkassen und der Tagesspiegel jedes Jahr veranstalten. Und da stand das Team wenige Stunden vor dem Finale auf Platz eins der Berliner Teilnehmerliste.

Die vier angehenden IT-Systemelektroniker Hackbarth, Norman Pappritz (20), Daniela Rüffer (21) und Martin Schüler (25) lernen am Oberstufenzentrum Informationstechnik und Medizintechnik (OSZ IMT) in der Haarlemer Straße in Neukölln. Auch die Teams auf Platz zwei und drei, „Simpsons“ und „Pfefferberg“, lernen übrigens bei diesem Träger, aber an anderen Standorten.

Die „Hauptstadtrocker“ (die so heißen, weil Rock-Fan Hackbarth zufällig am Tag der Gründung ein T-Shirt mit diesem Wort als Aufdruck trug) machten aus 50 000 Euro virtuellem Kapital binnen weniger Wochen 65 147 Euro. Sie konnten mit Aktien von 150 Unternehmen spekulieren. Hackbarth verrät, dass deutsche Autowerte in ihrem Portfolio stark vertreten sind und Technologiewerte, darunter Dauerbrenner Apple.

Die vier setzten sich persönlich zusammen oder kommunizierten per E-Mail. Jeder durfte ein paar Aktien vorschlagen, musste gegenüber den Kollegen aber ausführlich begründen, warum er an das Unternehmen glaubt. Dabei kristallisierten sich vor allem Werte mit bekannten Markennamen heraus. „Was der Bauer nicht kennt, kauft er nicht“, sagte Hackbarth.

Ob ein Unternehmen besonders nachhaltig, langfristig verantwortlich, ökologisch oder sozial handelt, spielte bei der Aktienauswahl der „Hauptstadtrocker“ keine Rolle. „Ganz ehrlich, das war uns egal“, sagte Hackbarth. „Wir wollten einfach nur gewinnen.“ kph

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