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Pleite: Weitere Teile von Arcandor insolvent

Oppenheim-Bank verkauft Aktienpaket.

Beim insolventen Arcandor-Konzern hat sich die Zahl der bedrohten Arbeitsplätze auf rund 50.000 erhöht. Am Mittwoch stellte der Konzern beim Amtsgericht Essen weitere Insolvenzanträge für 15 Tochtergesellschaften. Das bestätigte ein Gerichtssprecher dem Tagesspiegel. „Betroffen sind Gesellschaften, die Dienstleistungen nahezu ausschließlich für die bereits insolventen Kernunternehmen erbringen“, teilte Arcandor mit. In der vergangenen Woche hatten der Gesamtkonzern Arcandor sowie die Töchter Primondo, Quelle und Karstadt Insolvenz beantragt.

14 der 15 nun zusätzlich betroffenen Gesellschaften gehören zu den Versandhandelssparten Primondo und Quelle. Darunter ist auch das Quelle Communication Center in Berlin mit 1200 Beschäftigten. Dazu kommt die zentrale Einkaufstochter des Konzerns. Die neuen Insolvenzen betreffen 6700 Mitarbeiter. In den bereits insolventen Abteilungen arbeiten 43.000 Beschäftigte. Weiter nicht betroffen sind die Touristiktochter Thomas Cook, der TV-Sender HSE24 und der Spezialversand von Primondo.

Unterdessen trennte sich die Privatbank Sal. Oppenheim ohne weitere Begründung von 3,7 Prozent der Anteile an Arcandor. Die Bank besitzt weiterhin knapp 25 Prozent. Wie damit verfahren werde, sei noch nicht entschieden, betonte ein Sprecher. Über den Käufer der Anteile wurde nichts bekannt. Die Bank hatte bereits erklärt, es gebe interessierte Hedgefonds und Einzelpersonen. Die Großaktionärin Madeleine Schickedanz hat angekündigt, ihren Anteil von 26,7 Prozent behalten zu wollen.

Am Donnerstag will sich der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg erstmals öffentlich zu Arcandor äußern. Am Mittwoch sprach er vor rund 4000 Mitarbeitern von Quelle in Nürnberg. (Tsp/dpa)

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