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Motorola

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Polizei: In Berlin funkt es

Motorola gewinnt eine Ausschreibung für den Polizeifunk. Das sichert Arbeitsplätze in der Hauptstadt.

Berlin - Die Bundespolizei in Deutschland wird künftig mit Geräten von Motorola funken. Der US-Konzern soll nach eigenen Angaben 53 000 Digitalfunkgeräte liefern. Dafür habe das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums den entsprechenden Zuschlag erteilt. „Das ist der größte Rahmenvertrag, den Bund und Länder für Digitalfunkgeräte in Deutschland bisher vergeben haben“, sagte Peter Damerau, Projektdirektor bei Motorola, dem Tagesspiegel. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf etwa 25 Millionen Euro. Zum Einsatz kommen die Geräte neben der Bundespolizei unter anderem auch beim Bundeskriminalamt und beim Technischen Hilfswerk. Offiziell soll die Auftragsvergabe am heutigen Mittwoch bekannt gegeben werden. Sie sichert auch Arbeitsplätze in Berlin.

Die Anschaffung der neuen Funkgeräte ist ein weiterer kleiner Schritt auf dem – sehr langen – Weg der deutschen Polizei zu einem digitalen Funknetz. Das alte analoge Netz ist weder abhörsicher noch kann es Daten übertragen. Geplant wird das neue Digitalnetz bereits seit mehr als zehn Jahren. Erst sollte es zur Fußball- WM 2006 startklar sein, dann 2010. Inzwischen geht der Bund davon aus, dass der Netzaufbau 2013 abgeschlossen werden kann. Einen Teil des Netzes errichtet der Bund, die Länder bauen den Rest. Das Innenministerium rechnet bis 2021 mit Gesamtkosten allein für den Bund von rund 3,5 Milliarden Euro für Planung, Aufbau und Betrieb.

Den Zuschlag für den Netzbetrieb hat das amerikanisch-französische Unternehmen Alcatel-Lucent am 22. März erhalten. Motorola liefert nun Handfunkgeräte, Funkgeräte für Fahrzeuge sowie Zubehör und übernimmt Service und Training für die Anwender. „Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren“, sagte Projektdirektor Damerau. Für Motorola ist es der vierte größere Rahmenvertrag. Die anderen hat das Unternehmen mit den Ländern Berlin, Thüringen und Schleswig- Holstein abgeschlossen. Im Saarland, in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz laufen die Ausschreibungen noch. In den übrigen Ländern liefert die britische Firma Sepura die Geräte.

Dass der Auftrag für die Bundespolizei und elf weitere Bundesbehörden nun an Motorola gegangen ist, sei auch wichtig für den Standort Berlin, sagte Projektdirektor Damerau. Hier steht das weltweite Kompetenzzentrum von Motorola für den digitalen Sicherheitsfunk. Im Berliner Werk werden die Basisstationen produziert sowie Funkgeräte gewartet und repariert. Darüber hinaus steht in Berlin auch das Trainingszentrum. Insgesamt 400 Mitarbeiter arbeiten hier. „Der neue Auftrag sichert Arbeitsplätze an unserem Berliner Standort“, sagte Damerau. Hergestellt werden die Funkgeräte allerdings in Asien.

Das Land Berlin wird eines der ersten sein, das den Digitalfunk im täglichen Dienst einsetzt. „Der vorgesehene Netzaufbau ist abgeschlossen“, sagte ein Polizeisprecher. „Der Digitalfunk wird bereits in einigen Bereichen der Polizei neben dem Analogfunk eingesetzt.“ Derzeit seien 4310 Handfunkgeräte und 326 Fahrzeuggeräte bei der Berliner Polizei in Betrieb. Allerdings ist die Funkversorgung noch nicht überall in der Stadt gut genug. Daran wird noch gearbeitet.

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