zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Porsche plant den schnellen Einstieg bei Volkswagen

Wie die Pläne umgesetzt werden, bleibt offen/Der Sportwagenbauer erwartet eine dicke Rendite – und die Aktie erholt sich wieder

Stuttgart – Bei Porsche herrscht beim Thema VWEinstieg Gelassenheit. Es laufe alles nach dem Drehbuch, heißt es intern. Den Kurseinbruch der Porsche-Aktie von über zehn Prozent habe man ebenso erwartet wie die Erholung am Dienstag, als das Papier wieder um 9,6 Prozent auf 666 Euro gestiegen ist. Doch auf welche Weise und in welchem Zeitraum der Sportwagenhersteller die am Sonntag angekündigte Beteiligung von 20 Prozent am VW-Konzern erwerben will, bleibt weiter offen. Das Geschäft dürfte aber relativ schnell über die Bühne gehen.

Ein Porsche-Sprecher sagte dem Handelsblatt, alles sei gut vorbereitet. Damit dürfte eine Beteiligung über eine mögliche Kapitalerhöhung bei Volkswagen unwahrscheinlich werden, da derartige Entscheidungen erst durch die Unternehmensgremien müssen und damit länger dauern. Eine Kapitalerhöhung würde die VW-Beteiligung des Landes Niedersachsen (gut 18 Prozent) verwässern. Aus diesem Grund gibt es dagegen massive Widerstände in der niedersächsischen Landesregierung.

Gleichzeitig betonte der Sprecher, dass Porsche auch am Dienstag noch keine fünf Prozent an VW besessen habe. Allerdings ist damit nicht gesagt, dass nicht Dritte im Auftrag von Porsche weiter zukaufen. Mit einem vollständigen Kauf über den Markt ist nach Einschätzung vieler Analysten nicht zu rechnen.

Die zweite Komponente ist das Aktienpaket von 13 Prozent, das VW am eigenen Unternehmen hält. „Wir stehen mit dem VW-Vorstand in Kontakt und loten alle Möglichkeiten aus“, sagte der Porsche-Sprecher. Allerdings darf VW das Aktienpaket laut Hauptversammlungsbeschluss nur zu strategischen Zwecken benutzen und nicht direkt verkaufen.

Eine dritte Möglichkeit wäre, dass Porsche Aktienpakete von den Finanzinvestoren bei VW übernimmt. Aber sowohl Brandes Invest, (zehn Prozent) als auch Capital Group (fünf Prozent) haben bislang keinerlei Bereitschaft gezeigt, sich von ihren VW-Paketen zu trennen.

Unterdessen bekräftigte gestern Porsche-Finanzvorstand Holger Härter vor Analysten in Siena, dass der Sportwagenhersteller den über drei Milliarden Euro teuren Einstieg bei VW aus der Liquidität stemmen werde. Das Unternehmen verspreche sich von dem Investment eine zweistellige Rendite. mwb (HB)

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false