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Wirtschaft: Porsche verdient prächtig

Der Sportwagenbauer steigert Gewinn und Absatz im ersten Halbjahr deutlich – vor allem in China

Hamburg - Der bereits zur Hälfte dem Volkswagen-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche verdient nach schwierigen Jahren wieder ordentlich Geld. Im ersten Halbjahr erzielten die Stuttgarter ein operatives Ergebnis von gut einer Milliarde Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit. In den ersten sechs Monaten 2010 waren es 675 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2011 um 19 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.

Porsche übertrifft mit einer Rendite von 20,5 Prozent deutlich das vom neuen Vorstandschef Matthias Müller vorgegebene Ziel von mindestens 15 Prozent. Allerdings wird das Topniveau in der weltweiten Automobilindustrie von 20 Prozent auf Dauer nicht haltbar sein. Müller startet eine Modelloffensive, die auch kleinere und damit renditeschwächere Fahrzeuge wie den kompakten Geländewagen Cajun vorsieht, und steigert die Investitionen in Forschung und Entwicklung um 50 Prozent. Allein in die Erweiterung des Entwicklungszentrums in Weissach fließen 150 Millionen Euro.

In den vergangenen Monaten hat Porsche renditestarke Modelle wie den Panamera Turbo S und hochpreisige Sonderversionen der auslaufenden Generation des Klassikers 911 auf den Markt gebracht. Die Neuauflage des 911 stellt Müller auf der Mitte September startenden Automobilausstellung IAA in Frankfurt vor.

Porsche steigerte den Verkauf in den ersten sechs Monaten um 37 Prozent auf 60659 Fahrzeuge. „Porsche kann durch das sehr attraktive Modellangebot von der weltweit hohen Nachfrage nach Sportwagen im Premiumsegment profitieren“, sagte Müller und bekräftigte das Ziel, im laufenden Jahr einen neuen Absatzrekord von mehr als 100 000 Autos zu erreichen. Bis spätestens 2018 will der Porsche-Chef den Absatz dann dank neuer Modelle wie dem Cajun und einem Mittelmotor-Sportwagen für Einsteiger auf mindestens 200 000 Einheiten steigern. Statt derzeit vier sollen dann sieben Baureihen auf dem Markt stehen.

Aktuell treibt vor allem die hohe Nachfrage nach dem luxuriösen Geländewagen Cayenne den Absatz, der besonders in China stark ist. Mit 28405 im ersten Halbjahr verkauften Cayenne konnte Porsche den Absatz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln. Insgesamt entfiel gut ein Viertel des Porsche-Absatzes auf Asien.

Ein anstehender Modellwechsel führte zu Einbußen im klassischen Sportwagensegment. Der Verkauf von 911, Boxster und Cayman sank in den ersten sechs Monaten um zwölf Prozent auf 16300 Autos. Auch die Nachfrage nach der Sportlimousine Panamera ging mit einem Minus von 3,2 Prozent zurück. Porsche bringt erst im August die Variante mit Dieselmotor auf den Markt.

Der Sportwagenbauer gehört zu 49,9 Prozent dem Volkswagen-Konzern. Im September will sich die VW-Spitze zu den Aussichten der bevorzugten Verschmelzung von VW und Porsches Finanzholding äußern. Mark Christian Schneider (HB)

Mark Christian Schneider (HB)

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