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Wirtschaft: Porsche wirft Schulden ab

Kapitalerhöhung beschleunigt Fusion mit VW

Berlin - Die zuletzt schleppend voran gekommene Verschmelzung von Volkswagen mit Porsche gewinnt an Fahrt. Der Vorstand des Sportwagenherstellers stimmte in der Nacht zum Montag einer geplanten Kapitalerhöhung zu. Knapp fünf Milliarden Euro sollen noch vor Ostern von den Aktionären eingesammelt werden. Damit schrumpft der Schuldenberg des Autobauers von zuletzt 6,3 Milliarden auf rund 1,5 Milliarden Euro. Eine Entschuldung der Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE ist eine wesentliche Voraussetzung für das Zusammengehen mit VW. Die Wolfsburger wollen kein unnötiges finanzielles Risiko eingehen.

Um den Porsche-Aktionären den Kauf der neuen Aktien zu erleichtern, kommt ihnen Porsche mit einem niedrigen Preis entgegen: Es sollen bis zu 131,25 Millionen Aktien zu je 38 Euro ausgegeben werden. Am Montag stand der Kurs bei deutlich mehr als 50 Euro – geriet wegen der geplanten Kapitalerhöhung aber unter Druck. Ein Abschlag in dieser Höhe sei bei einer Bezugsrechtskapitalerhöhung üblich, sagte ein Porsche-Sprecher. Die Hauptversammlung hatte den Schritt bereits Ende November abgesegnet, der Gang an den Kapitalmarkt muss deshalb bis Ende Mai über die Bühne sein. Außerdem müssen die Stuttgarter schon im Juni einen Teil der Schulden zurückzahlen.

Als größtes Hindernis auf dem Weg zu einem gemeinsamen Unternehmen gelten die juristischen Altlasten aus der Ära Wiedeking. Ex-Vorstandschef Wendelin Wiedeking und sein früherer Finanzchef Holger Härter hatten vergeblich mit riskanten Finanztransaktionen versucht, den deutlich größeren VW-Konzern zu übernehmen. Den Managern, die im Sommer 2009 gehen mussten, wird unter anderem Untreue vorgeworfen. Sie hinterließen einen Schuldenberg in Höhe von 11,4 Milliarden Euro. In den USA kämpft Porsche zudem noch mit Schadenersatzklagen von Investmentfonds in Milliardenhöhe. mot/dpa

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