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Wirtschaft: Porto könnte 2007 teurer werden

Post sieht Spielraum für Erhöhung um 0,2 Prozent

Berlin - Die Deutsche Post darf das Porto ab Januar 2007 erhöhen. „Es gibt den Spielraum, die Preise um durchschnittlich 0,2 Prozent anzuheben“, bestätigte Post-Sprecher Dirk Klasen. Die Post muss sich ihre Preise bis zum Auslaufen des Briefmonopols Ende 2007 von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Ob aber überhaupt ein Antrag auf Erhöhungen gestellt wird, steht laut Klasen noch nicht fest. „Wir müssen erst einmal schauen, ob es strategisch Sinn macht, die Preise anzuheben.“

Zumindest bei den „Eckpreisen“ wie Standardbrief (55 Cent) und Postkarte (45 Cent) gilt es als unwahrscheinlich, dass die Post an der Preisschraube drehen wird. Denn nach dem Auslaufen des Briefmonopols wird die Post im Wettbewerb mit privaten Anbietern stehen, zum Beispiel mit der Pin AG, an der die Holtzbrinck- Verlagsgruppe beteiligt ist, in der auch der Tagesspiegel erscheint. Die Konkurrenten dürfen schon heute regional als Zusteller tätig sein und sind zum Teil deutlich billiger. So verlangt Pin in Berlin für einen Standardbrief nur 41 Cent.

Preiserhöhungen oder -senkungen der Post werden seit 2002 nach einem komplizierten Verfahren berechnet. Vereinfacht gesagt ergeben sich Preisänderungen aus dem Saldo von Inflationsrate und dem Produktivitätsfortschritt bei der Post. Liegt die Inflationsrate eines Jahres oberhalb des Produktivitätsanstiegs, darf die Post ihre Preise zwei Jahre später erhöhen. Genau diesen positiven Saldo habe es im Jahr 2005 gegeben, behauptet die Post.

Die Bundesnetzagentur bestätigte eine mögliche Portoerhöhung 2007 nicht. Man werde erst tätig, wenn die Post einen Antrag stelle, sagte eine Sprecherin. Dieser werde aber, wenn überhaupt, erst im Herbst erwartet und dann innerhalb von vier Wochen geprüft. Sollte die Behörde dem Antrag zustimmen, könnte die Post auch Tarife für bestimmte Leistungen senken, dafür andere um mehr als 0,2 Prozent teurer machen. jeb

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