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Positives Quartalsergebnis: Goldman Sachs bringt Hoffnung für Finanzsektor

Licht am Ende des Tunnels? Die amerikanische Großbank Goldman Sachs verbucht im ersten Quartal Gewinn - und weckt damit Hoffnungen auf eine Entspannung am Finanzsektor.

Die amerikanische Großbank Goldman Sachs hat im ersten Quartal 2009 einen unerwartet hohen Gewinn verbucht. Das geht aus den jüngsten Quartalszahlen hervor, die das Institut am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach stieg der Gewinn des Instituts im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Dollar. Im vierten Quartal 2008 hatte die Bank noch den ersten Milliardenverlust seit dem Börsengang des Unternehmens vor zehn Jahren geschrieben.

Analysten zeigten sich mit den Zahlen zufrieden. "Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass der Finanzsektor das Schlimmste hinter sich hat", sagte etwa Keith Wirtz von Fifth Third Asset Management. Michael James von Wedbush Morgan verwies allerdings darauf, dass Goldman keinen Ausblick für die kommenden Monate vorlegt hat. Der Kurs der Goldman-Aktie verlor im nachbörslichen Handel 1,8 Prozent. Allerdings waren die Papiere zuvor im regulären Handel um 4,7 Prozent auf 130,15 Dollar gestiegen. Offenbar hatten die Händler gute Zahlen der Bank erwartet.

Pro Aktie verdiente Goldman Sachs 3,39 Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Bank führte die guten Zahlen unter anderem auf den regen Handel der Kunden in den Bereichen festverzinsliche Wertpapiere, Währungen und Rohstoffe zurück. Goldman hat die Finanz- und Kreditmarktkrise in der Vergangenheit besser überstanden als die meisten Rivalen. Erst seit Mitte 2007 wies die Bank Verluste aus.

Allerdings sind die aktuellen Zahlen von Goldman nur begrenzt mit jenen aus dem Quartal des Vorjahres vergleichbar. Die Bank hat ebenso wie der Rivale Morgan Stanley in diesem Jahr seine Quartale umstellt, sodass sie in Einklang mit den Kalender-Monaten stehen. Im Vorjahr noch endete das erste Quartal am 29. Februar, in diesem Jahr rund einen Monat später am 27. März. Der Dezember fällt durch diese Umstellung weder in die Bilanz für das erste Quartal 2009 noch für das letzte im vergangenen Jahr. In diesem Zeitraum wies das Bankhaus einen Verlust von einer Milliarde Dollar aus.

Analysten werten die Umstellung als Glücksfall für die Geldhäuser. "Der Dezember bietet eine ganz seltene Möglichkeit sowohl für Goldman Sachs als auch für Morgan Stanley", sagt der Analyst Brad Hintz von Sanford Bernstein. "Ein einzelner Monat, ohne jede Möglichkeit zum Vergleich mit irgendeinem anderen Monat - niemand von uns wird jemals wissen, was sie alles in diesen Monat hineingepackt haben. Das ist eine Sache, von der jeder Finanzchef träumt."

Das Institut teilte zudem mit, über die Ausgabe neuer Aktien fünf Milliarden Dollar einnehmen zu wollen. Das Geld solle zusammen mit zusätzlichen Einnahmen genutzt werden, um die zehn Milliarden Dollar zurückzuzahlen, die die Bank an Staatshilfen von der Regierung unter dem TARP-Programm erhalten hat.

Goldman hatte bereits angekündigt, die Hilfen so schnell wie möglich wieder zurückzuzahlen, um aus dem Programm aussteigen zu können. Damit will sich die Bank aus der Kontrolle und von den Beschränkungen befreien, die für Banken mit der Inanspruchnahme der Staatshilfen verbunden sind.

An den Börsen in China sorgte die Goldman-Meldung für steigende Kurse. Der Leitindex der Börse in Shanghai schloss mit 0,5 Prozent im Plus auf seinem höchsten Schlussstand seit acht Monaten bei 2527 Punkten. Der Hang-Seng-Index stieg um 4,6 Prozent auf 15.580 Zähler - dem höchsten Stand seit vier Monaten. (sba/rtr)

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