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Wirtschaft: Post legt kräftig zu

Mit den Erlösen aus dem Börsengang der Postbank werden Schulden abgebaut

Berlin – Die Deutsche Post hat ihren Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2004 kräftig gesteigert. Grund ist vor allem ein sehr starkes zweites Quartal – und der erfolgreiche Börsengang der Postbank im vergangenen Juni. Postchef Klaus Zumwinkel kündigte am Freitag in Bonn an, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Postbank-Anteile vor allem für den Schuldenabbau und zur Reduzierung von Pensionsverpflichtungen verwendet werden. Die Nettoverschuldung des Konzerns werde deshalb in wenigen Wochen auf Null sinken. Außerdem hebt der Konzern seine Erwartungen zum Ergebniswachstum an.

Ratingagenturen hatten die hohen Pensionsverpflichtungen als mögliche Belastung für den Konzern entdeckt – und danach teilweise die Post bei der Kreditwürdigkeit etwas schlechter eingestuft. Das bedeutet höhere Kapitalkosten. Dem wirkt die Post nun entgegen.

Nach einem schwachen ersten Quartal ging es im zweiten Vierteljahr aufwärts. Nach Angaben des Finanzvorstands Edgar Ernst stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 11,6 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis kletterte um 45 Prozent auf 752 Millionen Euro – inklusive 75 Millionen Euro Nettoerlösen aus dem Postbank-Börsengang. Für das erste Halbjahr insgesamt sehen die Zahlen etwas schlechter aus. Der Umsatz legte um 9,6 Prozent auf 21 Milliarden Euro zu, das Betriebsergebnis um 14,5 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro.

Größter Gewinnbringer bleibt das Briefgeschäft. Allerdings holen die Bereiche Logistik, Express und Finanzdienstleistungen auf (siehe Kasten). Der Anteil des Auslandsgeschäfts wächst. Mittlerweile liege die Quote bei fast 47 Prozent nach rund 40 Prozent im Vorjahr, sagte Postchef Zumwinkel. Im kommenden Jahr sollen es 50 Prozent werden. Wegen der Erträge aus dem Postbank-Börsengang rechnet Finanzvorstand Ernst jetzt für das Gesamtjahr mit einer Ergebnissteigerung von 7,5 bis 12,5 Prozent. Bisher lag die Prognose bei fünf bis zehn Prozent. 2005 soll das Konzernergebnis dann 3,6 Milliarden Euro betragen.

Analysten bezeichneten die Zahlen als positiv. Dem Aktienkurs der Post half das wenig. Er stagnierte am zum Handelsschluss bei 16,67 Euro.

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