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Wirtschaft: Postbank macht sich Mut

Deutsche-Bank-Tochter sieht sich auf gutem Weg.

Frankfurt am Main/Bonn - Nach einer Schrumpfkur wähnt sich die Postbank ihrem Ziel näher, eine führende Rolle im Deutsche-Bank-Konzern zu spielen. „Die Postbank wird zum Zentrum des Consumer-Bankings“, sagte der designierte Chef Frank Strauß bei der Bilanzvorlage das Bonner Instituts am Mittwoch in Frankfurt. So übernimmt die Bank mit ihren bislang 14 Millionen Kunden auch die Filialkundschaft der Norisbank. Letztere soll künftig nur noch als Direktbank über das Internet geführt werden. Die 400 Mitarbeiter aus den etwa 100 Filialen erhalten ein Übernahmeangebot. Die Filialen sollen nach und nach geschlossen werden.

2011 lief das operative Geschäft mit Privat- und Firmenkunden bei der Postbank bereits bestens: Mit rund 1,4 Milliarden Euro vor Steuern wurde in diesem Segment ein Rekord erzielt. Unter dem Strich bleiben jedoch nur 111 Millionen Euro Überschuss, ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Die Griechenland-Krise, in deren Folge die Bank 632 Millionen Euro auf griechische Staatsanleihen abschreiben musste, verdarb die Bilanz. Darüber hinaus schlug der bereits vollzogene Personalabbau mit Rückstellungen in Höhe von 142 Millionen Euro zu Buche. Die Bank verringerte die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen beiden Jahren sozialverträglich um etwa 2000 auf 19 232 zum Jahresende 2011.

Von Staatsanleihen aus Euro-Krisenstaaten hat der Vorstand die Nase voll. Investitionen in Finanzanlagen sollen sinken, wie der Ende Juni scheidende Postbank-Chef Stefan Jütte betonte. Bis 2008 hatte die Bank einen „deutlichen Einlagenüberschuss“. Das Geld legte das Institut unter anderem in Anleihen der Krisenländer an. Noch ist die Postbank vor allem in italienischen (3,1 Milliarden Euro) und spanischen Bonds (950 Millionen Euro) engagiert. dpa

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