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Überraschend ging der Posten des EZB Chefvolkswirts nicht an den Deutschen Asmussen.

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Update

Posten geht an Belgier: Asmussen wird nun doch nicht Chefökonom der EZB

Der Belgier Peter Praet wird neuer Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank - und nicht der deutsche Favorit Jörg Asmussen. Damit wird der Spitzenposten erstmals nicht mit einem Deutschen besetzt.

Erstmals seit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) besetzt kein Deutscher die Position des Chefvolkswirts. Das Direktorium der Notenbank ernannte am Dienstag in Frankfurt am Main den Belgier Peter Praet zum neuen Chefökonomen. Der Deutsche Jörg Asmussen kam damit ebenso wenig zum Zuge wie der Franzose Benoît Coeuré. Asmussen, seit 2008 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, war zum 1. Januar in das Direktorium der EZB gewechselt. Dort ersetzt er Jürgen Stark, ohne nun dessen Geschäftsbereich zu übernehmen.

Peter Praet
Peter Praet

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Stark war als Chefökonom zurückgetreten, weil er nicht mit der Anti-Krisenpolitik der EZB einverstanden ist. Die Notenbank hat Staatsanleihen von Griechenland und anderer Krisenstaaten in dreistelliger Milliardenhöhe gekauft und versucht mit einer expansiven Geldpolitik gegen die Rezession und eine Kreditklemme in Europa vorzugehen.

Der 62-jährige Währungsfachmann Praet ist der erste Belgier auf der Position des Chefvolkswirts. Im Umfeld des auf den ersten Blick unterlegenen Asmussen wurde die neue Geschäftsverteilung an der Spitze der EZB als „Draghis Stein der Weisen“ gelobt. Der Italiener Mario Draghi ist seit vergangenem Herbst Präsident der EZB. Da sowohl die Deutschen als auch die Franzosen Anspruch auf den prestigeträchtigen Job des EZB-Ökonomen angemeldet hatten, setzte Draghi den Belgier als Kompromiss durch. Asmussen wird nun die internationale Abteilung leiten und ist damit gewissermaßen der Außenminister der EZB.

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