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Preisauftrieb: Energiepreise halten Inflation hoch

Im August gab es zwar eine leichte Abschwächung der Inflation auf 3,1 Prozent, doch die Kosten für Energie und Lebensmittel sind erneut deutlich teurer geworden.

Berlin - Der kräftige Rückgang des Ölpreises hat die Inflation in Deutschland leicht gebremst. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden schwächte sich der Preisauftrieb im August auf 3,1 Prozent etwas ab – im Juni und Juli waren es noch 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewesen. Doch ohne die Steigerung bei den Energiepreisen (plus 13 Prozent) hätte die Inflationsrate nur bei 1,9 Prozent gelegen, erklärte die Behörde am Dienstag. Auch Nahrungsmittel sind mit 7,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr deutlich teurer geworden. Das Bundesamt bestätigte damit bereits Ende August veröffentlichte vorläufige Zahlen.

Dennoch lässt sich auch eine gute Nachricht in den Zahlen finden: Teurere Energie und Nahrungsmittel belasten die Verbraucher zwar weiterhin enorm – sie machten im August zusammen rund zwei Drittel der gesamten Teuerung aus –, aber nicht mehr so stark wie im vergangenen Monat. So verbilligten sich etwa Lebensmittel im Vergleich zum Juli um 0,4 Prozent. Dies war der erste Rückgang binnen Monatsfrist seit Mai 2007. Auch Kraftstoffe waren im August mehr als sechs Prozent billiger als noch im Juli.

Nach Ansicht von Alexander Koch, Analyst bei der Hypo-Vereinsbank (HVB), könnten das schon Anzeichen für eine Trendwende sein. „Wir werden derzeit Tag für Tag darin bestärkt, auch durch den weiter fallenden Ölpreis“, sagte der HVB-Ökonom dem Tagesspiegel. Insgesamt stünden die Zeichen auf Entspannung bei den Verbraucherpreisen. „Je nachdem, wie sich die Ölpreis entwickelt, könnte die Inflationsrate schon im ersten Quartal 2009 wieder unter zwei Prozent rutschen.“

Die durch die globale Finanzkrise ausgelösten Konjunktursorgen drückten den Preis für ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI am Dienstag um 2,8 Prozent auf 93,03 Dollar – der niedrigste Stand seit Mitte Februar. Erst am Freitag war der US-Ölpreis erstmals seit Anfang April vorübergehend unter die Marke von 100 Dollar gefallen. Die Märkte rechnen bei einer schwächelnden Konjunktur mit einer sinkenden Nachfrage, das lässt die Preise fallen. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich je Fass um drei Prozent auf 91,35 Dollar. Juliane Schäuble

Juliane Schäuble

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