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Wirtschaft: Preise steigen kaum noch

Billiges Öl bremst – doch es droht eine Wende.

Berlin - Die Preise in Deutschland steigen nur noch minimal. Im April verteuerten sich Waren und Dienstleistungen nur noch um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das war die geringste Zunahme seit September 2010. Im März hatte die Rate noch bei 1,4 Prozent gelegen. Verantwortlich für die geringe Inflation waren billigerer Treibstoff – Benzin und Diesel kosteten 6,0 Prozent weniger, Heizöl 7,4 Prozent weniger. Daneben drückte die Abschaffung der Praxisgebühr die Gesundheitsausgaben um 3,8 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen im Schnitt um 4,1 Prozent.

In den kommenden Monaten könnten die Preise wieder stärker anziehen. „Wir haben jetzt den Tiefpunkt gesehen“, sagte Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel. „Wir erwarten jetzt eine deutliche Gegenbewegungen und werden bis Jahresende wieder Raten nahe zwei Prozent sehen.“ Die in den vergangenen Monaten ausgeweitete Notenbank-Liquidität bedeute eine latente Inflationsgefahr.

Entscheidend für die Entwicklung der Preise wird sein, wie es mit der Konjunktur weitergeht. Dem Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung zufolge verschlechterte sich die Lage in Deutschland nicht weiter. Der Index legte im Mai minimal um 0,1 Punkte auf 36,4 Punkte zu. Im April war das Barometer, das per Umfrage unter Finanzmarkt-Experten gebildet wird, noch deutlich gesunken. brö/rtr

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