zum Hauptinhalt
302192_0_841eeec5.jpg

© ddp

Preisentwicklung: Lebenshaltung kostet immer weniger

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im September erneut gesunken. Vor allem der Rückgang der Energiepreise machte sich im Geldbeutel der Verbraucher positiv bemerkbar.

Berlin -  Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, sank der Verbraucherpreisindex im September gegenüber dem Vorjahresmonat – nach vorliegenden Ergebnissen aus fünf Bundesländern – um 0,3 Prozent. Gegenüber dem Vormonat August sanken die Preise im September um 0,4 Prozent. Im August hatte die entsprechende aufs Jahr hochgerechnete Inflationsrate bei null Prozent gelegen. Damit können sich die Verbraucher bereits den dritten Monat in Folge über stabile oder sogar sinkende Preise freuen, was den Konsum stützen dürfte.

Volkswirte halten diese Preisentwicklung allerdings für ein vorübergehendes Phänomen. „Ab November/Dezember werden die Verbraucherpreise sicher deutlich anstiegen, weil Öl dann mehr kosten wird als ein Jahr zuvor“, sagte Thorsten Polleit von der Barclays Bank. Ähnlich sieht das Jürgen Lüschow von der WestLB: „Wir hatten ursprünglich schon im Oktober mit positiven Jahresraten bei den Verbraucherpreisen gerechnet. Dazu wird es nun wohl eher zum Jahresende kommen“, sagte er. Im kommenden Jahr werde die Inflationsrate aber im Schnitt bei moderaten ein Prozent liegen. Das Szenario einer Deflation ist nach Meinung der Volkswirte unwahrscheinlich. „Die Energiepreisrückgänge fallen in den nächsten drei Monaten aus der Jahresrate heraus, so dass wir bis zum Jahresende mit einer Inflation von plus 0,5 bis einem Prozent rechnen können“, sagte Karsten Junius von der Dekabank.

Mit steigenden Preisen müssen auch die Kunden von Billigstromanbietern rechnen. Die Versorger seien meist nicht nachhaltig profitabel und würden langfristig weniger neue Kunden finden als bislang, ergab die am Montag vorgestellte Untersuchung der Beratungsfirma A.T. Kearny. Die oft hohen Preisunterschiede werden sich der Prognose zufolge deutlich verringern. Die Preise insgesamt würden steigen.

Nach Destatis-Angaben sanken die Heizöl- und Kraftstoffpreise im September gegenüber dem Vormonat wieder – nach einem kurzen Anstieg im August. Je nach Bundesland lag das Minus bei den Kraftstoffpreisen bei 2,4 bis 3,6 Prozent, beim Heizöl zwischen 3,6 und 6,0 Prozent. Im Vergleich zum September 2008 fiel der Rückgang deutlicher aus. Beim Heizöl war hier eine Ersparnis von bis zu 35 Prozent möglich, bei Kraftstoffen von knapp 15 Prozent. mot

Zur Startseite