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Preisnachlässe: Autohersteller setzen Zulieferer unter Druck

Die deutschen Autohersteller nutzen ihre Marktmacht zunehmend aus, um Zulieferfirmen unter Preisdruck zu setzen.

Eine Umfrage des Car-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen bei 110 Zulieferern kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die VW-Porsche-Gruppe als Marktführer die höchsten Preiszugeständnisse einfordert. 47 Prozent der Zulieferer gaben an, dass sie besonders von VW-Porsche unter Druck gesetzt werden. An zweiter Stelle steht BMW. 31 Prozent der befragten Zulieferer sagen, daß BMW die größten Nachlässe fordert. „Damit hat BMW im Vergleich zu früheren Studien deutlich die Preisverhandlungen mit den Zulieferern verschärft“, teilte das CAR-Institut am Montag mit. GM-Opel und Ford würden von den Zulieferern hingegen deutlich „harmonischer“ in Preisverhandlungen angesehen. Dies gelte auch für PSA Peugeot Citroën und Daimler.

Den Angaben zufolge stehen in Deutschland etwa 700 meist mittelständische Betriebe fünf Autobaukonzernen gegenüber: der VW-Porsche-Gruppe, der BMW-Gruppe, Daimler, den Ford-Werken und Opel. VW-Porsche mit seinen zehn Konzernmarken ist dabei eindeutig Marktführer: So wurden 2009 in Europa von den fünf Herstellergruppen insgesamt 7,08 Millionen Pkw produziert. 3,56 Millionen oder 50,3 Prozent davon stammten aus dem Volkswagen-Konzern.

Vor allem die Hersteller von Kleinwagen stehen nach dem Auslaufen der Abwrackprämie unter Verkaufsdruck. Im ersten Halbjahr habe sich die Zahl der neu registrierten Kleinwagen fast halbiert, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt am Montag mit. Die Neuanmeldungen von Autos der Kompaktklasse seien um 27 Prozent hinter dem starken Vorjahr zurückgeblieben. Fahrzeuge der Oberklasse stehen hingegen wieder höher im Kurs, weil Flottenfirmen und Autovermieter wieder mehr ordern.

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