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Wirtschaft: Preisunterschiede bei Girokonten: Jährliche Gebühren zwischen null und mehr als 300 Mark

Auch beim Girokonto lohnt sich der Vergleich. Der Bankkunde kann erheblich Geld sparen, hat die Stiftung Warentest jetzt festgestellt.

Auch beim Girokonto lohnt sich der Vergleich. Der Bankkunde kann erheblich Geld sparen, hat die Stiftung Warentest jetzt festgestellt. Wie es in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" heißt, zahlt ein Bankkunde, der sein Girokonto sehr viel nutzt, beim Schlusslicht Citibank 321 Mark im Jahr, beim Spitzenreiter Sparda-Bank Berlin gar nichts.

Berechnet wurden in der Untersuchung die Jahreskosten für jeweils drei Modellkonten von insgesamt 50 Banken. Unterschieden wurde zwischen dem Basisnutzer, der im Monat etwa 17 Kontobewegungen hat, dem am weitesten verbreiteten Vielnutzer, der es auf etwa 25 Kontobewegungen im Jahr bringt und schließlich dem Vielnutzer, der ausschließlich den PC zur Kontoführung nutzt. Dabei sind sie auch der Frage nachgegangen, ob ein Kunde, der teilweise den PC nutzt und teilweise die Filiale aufsucht, günstiger wegkommt. Rund 60 Prozent der Deutschen wollen immerhin diese beiden Wege nebeneinander nutzen, hat der Bundesverband deutscher Banken festgestellt. Doch das Ergebnis ist ernüchternd. Dieser Kunde zahlt meist genauso viel, wie derjenige, der immer zur Filiale geht. Die Warentester raten den Kunden auch deshalb: "Nutzen Sie so oft es geht Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und Selbstbedienungsterminals. Jeder Handschlag den der Bankmitarbeiter für Sie erledigt, kann die Kontokosten erhöhen."

Deshalb solle der Bankkunde auch darauf achten, dass er an möglichst vielen Geldausgabeautomaten kostenlos Geld von seinem Konto abheben könne. An der Spitze stünden mit rund 20 000 Automaten die Sparkassen, gefolgt von den Volks- und Raiffeisenbanken mit rund 15 000 Automaten. Die anderen Bankengruppen haben deutlich weniger Automaten. Zu beachten sei auch, was die Zusendung der Kontoauszüge per Post kostet, denn auch hier seien die Unterschiede groß.

Das Ergebnis der Untersuchung läßt sich schnell zusammenfassen: Wer weniger als 100 Mark im Jahr für sein vielgenutztes Girokonto bezahlt, ist bei einer der günstigsten Banken Kunde. Mehr als 200 Mark im Jahr seien nicht akzeptabel, schreiben die Warentester.

Doch nicht nur die Kosten eines Girokontos sollten bei der Auswahl eine Rolle spielen. Achten sollten die Kunden auch auf die Verzinsung von Guthaben. Immerhin rund 60 Prozent der befragten Kreditinstitute verzinsten die Guthaben auf Girokonten, haben die Tester festgestellt. Obergrenze seien 3,35 Prozent, die die NetBank für ein Guthaben ab 50 000 Euro zahle. Gleichzeitig zeige sich hier aber auch der Schwachpunkt. Hohe Zinsen könne der Kunde häufig nur für Summen erwarten, die auf einem Girokonto nicht üblich seien. Zu beachten sei ferner, ob die Verzinsung dann von der ersten Mark an berechnet werde.

Und was muss der Bankkunde im umgekehrten Falle für den Dispositionskredit bezahlen. Im Durchschnitt sind es derzeit 10,79 Prozent haben die Warentester ermittelt. Besonders günstig sei dieser Kredit bei den Dirketbanken. Nur zwei Filialbanken, die Commerzbank und die Sparda Bank Berlin, konnten sich mit ihrem Zins für Dispositionskredite unter den ersten acht platzieren. Vor einem Bankwechsel sollte der Kunde deshalb auch prüfen, ob nicht schon ein Wechsel auf ein anderes Kontenmodell innerhalb der gleichen Bank eine Ersparnis bringt.

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