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Privatversicherer in Konkurrenz. Die Debeka gewinnt Kunden, die DKV verliert.

© Harald Tittel / dpa

Private Krankenversicherung: Debeka hat den größten Zuwachs

Die einen schrumpfen, die andern legen zu. Bei den privaten Krankenversicherern läuft das Geschäft sehr unterschiedlich.

Die privaten Krankenversicherer driften, was die Geschäftsentwicklung betrifft, zunehmend auseinander. Das ist der aktuellen Analyse des Branchendienstes Map-Report zu entnehmen, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Auf den größten Kundenzuwachs in der Vollversicherung kommt demnach wieder mal der Branchenführer Debeka. Dagegen verliert die DKV als zweitgrößter Anbieter die meisten Versicherten.

Zwölf Anbieter konnten ihre Bestände ausbauen

Dem Bericht zufolge konnten zwölf der insgesamt 33 Anbieter von Krankenvollversicherungen ihre Bestände im vergangenen Jahr weiter ausbauen. In absoluten Werten lag die Debeka im vergangenen Jahr dabei mit einem Plus von 32.960 Personen einsam an der Spitze. Auf den weiteren Plätzen folgten Hanse-Merkur (7441) und Huk-Coburg (4568).

Ebenfalls noch vierstellig fiel der Zuwachs bei Signal Iduna (3660) und dem Axa-Konzern (2904) aus. Die größten Bestandsverluste dagegen hatte wie schon in den Vorjahren die DKV zu verkraften. Diesmal war es ein Minus von 18.899. Obwohl der Versicherer zwischenzeitlich mit der Victoria fusionierte, schrumpfte die Zahl seit 2007 um 150.000.

Die Central hatte wieder 11.531 Kunden abzuschreiben, sie verlor damit in zehn Jahren fast jeden Vierten ihrer Vollversicherten. Die Allianz kam auf ein Bestandsminus von 9620.

Das Neugeschäft schwächelt seit fünf Jahren

Insgesamt besehen schwächelt das Neugeschäft der Krankenvollversicherer bereits seit fünf Jahren in Folge. Allerdings gelang es den Anbietern diesmal, den Bestandsverlust in der privaten Vollversicherung spürbar zu reduzieren.

Verlor die Branche zwischen 2012 bis 2016 noch insgesamt 183.600 Vollversicherte – davon allein 47.200 im Jahr 2015 – so betrug der Versichertenverlust im vergangenen Jahr nur noch 14.600.

Durchschnittsverzinsung sinkt weiter

Bei alldem schlage die allgemeine Zinsentwicklung immer stärker auf die Kunden der privaten Krankenversicherer durch, heißt es in der Analyse. Für die Branche werde es „zunehmend schwieriger, einen ausreichenden Zinssatz zu erzielen“. Deutlich zeigt sich diese Entwicklung am Rückgang der laufenden Durchschnittsverzinsung. Im vergangenen Jahr lag sie nur noch bei 3,51 Prozent. 2015 waren es noch 3,65 Prozent.

Beim Branchenprimus Debeka lag die Durchschnittsverzinsung übrigens am höchsten, sie betrug 3,93 Prozent. Die DKV schaffte aber auch 3,79 Prozent.

Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bewegte sich mit 3,71 Prozent weitgehend auf Vorjahresniveau, sie stieg sogar um 0,02 Punkte. Verantwortlich für diese, gemessen an den niedrigen Marktzinsen doch verhältnismäßig hohe Nettorendite sei die verstärkte Auflösung von Bewertungsreserven, heißt es in der Analyse. Auf die höchste Nettorendite kam Signal mit 4,58 Prozent.

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