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Wirtschaft: Privatkunden bescheren Postbank ein Rekordergebnis Institut auch für 2003 zuversichtlich und will trotzdem Stellen streichen

Frankfurt (Main) (ro). Die Konzentration auf das Filialgeschäft sowie auf den Zahlungsverkehr und die LogistikFinanzierung zahlt sich für die Postbank mehr und mehr aus.

Frankfurt (Main) (ro). Die Konzentration auf das Filialgeschäft sowie auf den Zahlungsverkehr und die LogistikFinanzierung zahlt sich für die Postbank mehr und mehr aus. Denn damit begründet Vorstandschef Wulf von Schimmelmann den Anstieg des Gewinns vor Steuern 2002 um gut 16 Prozent auf 399 Millionen Euro – einen neuen Rekord-Wert. Nach Steuern schrumpfte das Ergebnis wegen höherer Überweisungen an den Fiskus von 190 Millionen auf 132 Millionen Euro. Auch 2003 will die Postbank trotz des schwierigen Umfeldes weiter zulegen, bereits im ersten Quartal erhöhte sich das Sparvolumen um eine Milliarde Euro.

Am Filialgeschäft etwa der Commerzbank hat die Postbank kein Interesse. Er sehe derzeit keine großen Fusionen oder Übernahmen, sagte von Schimmelmann auf der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt. Allerdings hält er die Abwicklung der Bankgeschäfte bei der Postbank für so kostengünstig, dass diese Dienstleistungen sogar für andere Großbanken attraktiv sein könnten. Die Postbank will sie verstärkt vermarkten.

Von Schimmelmann betonte, dass die Postbank eine Filialbank bleibe. Das sei das Erfolgsrezept für die derzeit rund zehn Millionen Kunden. Gerade jetzt zahle sich aus, dass man nicht im Investmentbanking aktiv, im Wertpapiergeschäft vergleichsweise klein sei und nicht durch ein großes Industriekreditgeschäft belastet werde. Der Ableger Postbank Easy Trade, mit dem die Postbank Ende 2000 ins Direkt-Broker-Geschäft eingestiegen war, hat sich allerdings als Flop erwiesen und wird wieder in das normale Postbankgeschäft eingegliedert. Nach Ansicht des Postbank-Chefs zahlt sich aus, dass man in der Börsenkrise auf Sparprodukte gesetzt habe. Das Volumen der bei der Bank angelegten Spargelder erhöhte sich um 3,5 Milliarden Euro auf fast 36 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 4,35 Prozent entspricht. Auch bei den Girokonten legte die Postbank netto um rund 200 000 auf knapp vier Millionen Konten zu. Insgesamt liefert das Filial- und Privatkundengeschäft mit einem Gewinn von 226 Millionen Euro nach 107 Millionen Euro im Vorjahr den mit Abstand größten Ergebnisbeitrag.

Nachholbedarf sieht von Schimmelmann trotz des Rekord-Gewinns bei den Kosten. Die Zahl der Mitarbeiter sank 2002 um rund 250 auf 10 200. In den operativen Geschäftsbereichen soll sie von derzeit rund 8 500 in den nächsten Jahren „ein Stück nach unten gebracht werden“. Zahlen nannte der Postbank-Chef nicht.

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