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Kosten sparen, lautet die Devise bei der Deutschen Bank. Privatkunden in China und Indien passen da nicht ins Konzept.

© Arne Dedert/dpa

Privatkundengeschäft: Deutsche Bank will sich aus China und Indien zurückziehen

Privatkunden soll es womöglich nur noch in Europa geben. Die Deutsche Bank könnte sich aus dem Geschäft in Indien und China zurückziehen, um Kosten zu sparen.

Die Deutsche Bank will einem Bericht zufolge ihr Privatkundengeschäft in China und Indien aufgeben. Deutschlands größtes Geldhaus wolle seine Beteiligung an der chinesischen Hua Xia Bank verkaufen und sich auch in Indien aus dem Privatkundengeschäft verabschieden, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Die Deutsche Bank wollte den Bericht auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht bestätigen. Das Geldhaus beteiligte sich zwischen 2006 und 2010 mit rund 1,3 Milliarden Euro an der chinesischen Bank und hält laut dem Blatt knapp 20 Prozent der Anteile. Für die Deutsche Bank könnte sich der Verkauf lohnen: Gemessen am aktuellen Börsenwert der Hua Xia Bank ist die Beteiligung heute 3,3 Milliarden Euro wert.

Endgültige Entscheidung noch nicht getroffen

Sollte sich das Geldhaus aus den beiden Ländern zurückziehen, würde das Institut neben dem Heimatmarkt nur noch Privatkunden in europäischen Ländern bedienen. Noch sei die endgültige Entscheidung darüber aber noch nicht getroffen worden, berichtete das "Handelsblatt" weiter. Bereits Ende April hatten die damaligen Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen die sogenannte Strategie 2020 vorgestellt, mit der sie die Bank weniger komplex und kosteneffizienter ausrichten wollten. Ein Teil der Neuausrichtung betrifft das Privatkundengeschäft: Weltweit sollen hunderte Deutsche-Bank-Niederlassungen geschlossen werden. Außerdem beschloss die Bank die Trennung von der Postbank.
Anfang Juli löste John Cryan Jain als Co-Vorstand der Bank ab. Cryan, der das Geldhaus ab Mai 2016 alleine führen soll, will bis Ende Oktober über die Neuausrichtung der Bank entscheiden. (AFP)

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