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Wirtschaft: Produktivitätsschub in Berlin

Investitionen und Bildungsmaßnahmen sichern den Standort BERLIN (alf).Vor allem durch besondere Anstrengungen zur Verbesserung der Produktivität konnte sich das Berliner Werk des US-Konzerns Philip Morris ein Investitionsvolumen von rund 500 Mill.

Investitionen und Bildungsmaßnahmen sichern den Standort

BERLIN (alf).Vor allem durch besondere Anstrengungen zur Verbesserung der Produktivität konnte sich das Berliner Werk des US-Konzerns Philip Morris ein Investitionsvolumen von rund 500 Mill.DM sichern.Wie Dettmar Delbos, Geschäftsführer der Münchener Philip Morris GmbH, am Montag beim Richtfest der Tabakaufbereitung sagte, mußte sich das hiesige Werk gegen die holländische Philip-Morris-Fabrik durchsetzen, in der die Personalkosten um rund 20 Prozent niedriger liegen als in Neukölln.Um den Kostennachteil "einigermaßen auszugleichen", installierte das Unternehmen neue Maschinen, die mit 14 000 Zigaretten pro Minuten rund 6000 Stück mehr produzieren als die Vorgänger-Automaten.Die Mitarbeiter wurden in einem sechsmonatigen Aus- und Weiterbildungsprogramm für die neuen Anforderungen geschult.Bis Ende nächsten Jahres soll Dellbus zufolge die Produktivität in Neukölln rund 40 Prozent über dem Niveau von Anfang 1995 liegen. Der Neubau der Tabakaufbereitung solle im April 2000 abgeschlossen sein, die Neuköllner Zigarettenfabrik werde dann "zur weltweiten Spitzenklasse gehören".Dadurch werde auch "Berlin aufgewertet".In Neukölln beschäftigt Philip Morris zur Zeit gut 1200 Mitarbeiter.Dellbus zufolge zahlte das Unternehmen im vergangenen Jahr 46,1 Mill.DM Gewerbesteuer.Der Geschäftsführer dankte dem Senat, der die Investitionen für Tabakmaschinen und -aufbereitung in Höhe von rund 530 Mill.DM mit 45 Mill.DM gefördert habe.Philip Morris produziert in München Zigaretten für den Export und seit 1990 in Dresden die Traditionsmarken "f6", "Juwel" und "Karo".Mit rund 3500 Mitarbeitern setzt die Philip Morris Deutschland GmbH rund 11,5 Mrd.DM um. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen sagte, Philip Morris habe sich zu Mauerzeiten "um die Stadt verdient gemacht" und sei nach dem Mauerfall "nicht geflüchtet wie andere".Das Unternehmen sei der größte Arbeitgeber und Steuerzahler in Neukölln.Diepgen betonte die Bedeutung der Industrie als eine "tragende Säule des Standortes Berlin".Zwar setze sich der Strukturwandel "mit dem schmerzlichen Abbau von Arbeitsplätzen" fort.Die Rahmenbedingungen in der Stadt würden jedoch stimmen, und er sei sich "sicher, daß sich im nächsten Jahr auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt entspannen wird", sagte Diepgen.

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