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Wirtschaft: Produktplagiate: Teletubbies und Pokémon-Figuren werden am häufigsten gefälscht

Die Teletubbies liegen ganz vorn und schlagen knapp die Diddl-Maus - jedenfalls in der Gunst der Markenfälscher. Der "Hit der Saison" bei den Produktplagiaten seien derzeit die bunten Plüschtiere, erklärte Franz Schoser, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), am Dienstag in Berlin.

Die Teletubbies liegen ganz vorn und schlagen knapp die Diddl-Maus - jedenfalls in der Gunst der Markenfälscher. Der "Hit der Saison" bei den Produktplagiaten seien derzeit die bunten Plüschtiere, erklärte Franz Schoser, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), am Dienstag in Berlin. Ebenfalls beliebt bei den Produktpiraten sind nach Angaben des DIHT Auto-Artikel wie Schlüsselanhänger oder bedruckte Baseball-Kappen, aber auch Schaltknäufe, Gurte und Fußmatten. Ferner wurden im letzten Jahr von der Zollfahndung Millionen nachgemachter "Pokémon"-Produkte entdeckt. "Die Markenpiraten, die auf Kosten der Unternehmen Produkte fälschen, werden immer unverschämter", warnte Schoser, der auch als Vorsitzender des Aktionskreises Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) fungiert. Die Plagiate kämen seit dem Jahr 2000 nicht mehr hauptsächlich aus Asien, sondern würden zunehmend aus den USA, Tschechien und der Türkei nach Deutschland geschmuggelt.

Im Jahr 2000 beschlagnahmte der deutsche Zoll nach Angaben des Bundesfinanzministeriums in 3178 Fällen gefälschte Markenprodukte an der Grenze, wobei die einzelnen Fälle jeweils mehrere tausend Produkte umfassten. Insgesamt wurden Waren im Wert von rund 185 Millionen Mark sichergestellt. Zum Vergleich: 1999 seien es nur 2188 Fälle gewesen, 1994 sogar nur 269. Schoser appellierte an Politiker und Verbraucher, Markenfälschung nicht als Kavaliersdelikt, sondern als eine Form von echter Wirtschaftskriminalität zu betrachten. "Die Regelungen hinsichtlich gesundheits- und sicherheitsrelevanter Vorschriften interessieren Produkt-und Markenpiraten nicht. Was zählt, ist allein der Profit", sagte Schoser. Dafür werde das Know-How, der Werbeaufwand und die kreativen Leistungen anderer "ungeniert ausgenutzt". Die Käufer würden den Herstellern der Originale meist überzogene Preise unterstellen, dabei aber die Kosten für Qualität, Produktsicherheit und Mitarbeitergehälter nicht berücksichtigen.

sni

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