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Prognosen: Kräftiger Dämpfer für Wirtschaftswachstum

Gleich zwei Wirtschaftsinstitute haben ihre Prognosen für die nächsten beiden Jahre deutlich gesenkt. Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel korrigierte seine Konjunkturprognosen für das nächste Jahr von 2,4 auf 1,9 Prozent. Auch im Jahr 2009 werde das Wachstum mit 1,6 Prozent "vergleichsweise moderat" ausfallen, hieß es. Für das laufende Jahr wird zum Abschluss mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,6 Prozent gerechnet.

Das Münchner Ifo Institut erwartet nach 2,5 Prozent Wachstum im laufenden Jahr damit, dass das BIP 2008 nur noch um 1,8 Prozent zulegt. Für 2009 schätzen die Konjunkturforscher eine weitere Abschwächung des Wachstums auf dann 1,5 Prozent.

Auch die Deutsche Bundesbank geht von weniger Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr aus, berichtete die "Frankfurter Rundschau". Die Zentralbank erwarte für 2008 nur noch einen BIP-Zuwachs von 1,9 Prozent, nach zuvor 2,5 Prozent.

Ifo: Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen verschlechtern sich

Gegenwind erhält die Konjunktur in Deutschland nach Einschätzung der Wirtschaftsinstitute unter anderem durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Das Ifo Institut erwartet zudem, dass sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern.

Auf dem Arbeitsmarkt rechnet das Münchner Institut in den nächsten zwei Jahren mit einer positiven Entwicklung, doch werde sich der Rückgang der Arbeitslosenzahlen verlangsamen. Nach durchschnittlich 3,8 Millionen Arbeitslosen in diesem Jahr rechnet das Ifo Institut für 2008 mit 3,5 Millionen und 2009 mit 3,4 Millionen Menschen ohne Arbeit.

Mehr Konsum im nächsten Jahr erwartet

Die wachsende Beschäftigung dürfte die Kaufkraft der privaten Haushalte stärken und dem schwachen Konsum wieder Auftrieb verleihen, erwartet das Ifo Institut. In diesem Jahr sei der Konsum wegen der Mehrwertsteuererhöhung noch leicht um 0,2 Prozent gesunken. Die Investitionstätigkeit in Deutschland dürfte 2008 wegen des Vorziehens von Projekten auf das Jahr 2007 nachlassen. Damit werde die bislang wichtigste Stütze der Binnennachfrage geschwächt.

Die konjunkturellen Auftriebskräfte in Deutschland sind nach Ansicht des IfW aber intakt. Die negativen Einflüsse der jüngsten Zeit wie hoher Eurokurs und steigende Ölpreise würden die Aktivität der Wirtschaft aber vorerst beeinträchtigen. Der hohe Ölpreis und die damit verbundene Verteuerung anderer Energieprodukte werde die Kosten der Unternehmen erhöhen und die Kaufkraft der privaten Haushalte einschränken. Der höhere Eurokurs dämpfe aber die Folgen. Die Auslandsnachfrage werde auch wegen der US-Konjunktur geschwächt. (imo/dpa)

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