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ProSiebenSat.1: Nach bewegter Geschichte naht das Ende

Deutschlands größter TV-Konzern ProSiebenSat.1 hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Beschäftigten erlebten Höhepunkte wie den bis dahin größten Börsengang in der deutschen Medien-Geschichte, aber auch Tiefpunkte wie die Pleite des Kirch-Imperiums.

München (05.08.2005, 13:19 Uhr) - Mit der Übernahme durch den Springer-Verlag naht nun das Ende als eigenständiges Unternehmen. Die ProSiebenSat.1 Media AG soll, wenn alles klappt, nun mittelfristig auf die Axel Springer AG verschmolzen werden.

Die Wurzeln von ProSiebenSat.1 reichen bis ins Jahr 1984 zurück, als Sat.1 als erster deutscher Privatsender an den Start ging. ProSieben, das später den Kern des Konzerns bildete, folgte fünf Jahre später. Im Juli 1997 brachte Sender-Chef Georg Kofler die ProSieben Media AG erfolgreich an die Börse. Die Übernahme von Sat.1, das ebenfalls zur KirchGruppe gehörte, war im Jahr 2000 zwar ein logischer Schritt. Die Integration des verlustreichen Senders gestaltete sich allerdings schwierig. Später wollte Leo Kirch seine KirchMedia mit ProSiebenSat.1 zu einem integrierten Medienkonzern verschmelzen. Der Plan scheiterte aber.

Nach dem Zusammenbruch der KirchGruppe vor gut drei Jahren gab es zähe Verkaufsverhandlungen, in denen ProSiebenSat.1 ursprünglich an den Bauer-Verlag verkauft werden sollte. Bauer machte aber einen Rückzieher. Im Sommer 2003 schließlich schlugen Saban und eine Gruppe von Finanzinvestoren zu. Durch den Weiterverkauf an Springer können sie ihren Einsatz nun vervielfachen.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich ProSiebenSat.1 unter den neuen Besitzern und der Führung von Guillaume de Posch in einem schwierigen Umfeld aber gut entwickelt. Im vergangenen Jahr verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 57 auf 217,5 Millionen Euro. Den Umsatz steigerte der Konzern um 1,5 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro. Alle Sender der Gruppe schrieben schwarze Zahlen. Zu ProSiebenSat.1 gehören neben den beiden Kernsendern auch Kabel 1 und der Nachrichtenkanal N24. Der Konzern hat 2700 Mitarbeiter. (tso)

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