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Prozess: Ex-Manager der Siemens-Kraftwerkssparte vor Gericht

Zwei ehemalige Manager der Kraftwerkssparte des Siemens-Konzerns stehen wegen Bestechung vor Gericht. Sie sollen zwischen 1999 und 2002 Geschäftsführer des italienischen Enel-Konzerns geschmiert haben.

Darmstadt - Parallel zur Schmiergeldaffäre bei der Telekomsparte des Siemens-Konzerns müssen sich demnächst zwei Ex-Manager der Kraftwerksparte vor Gericht verantworten. Das Landgericht Darmstadt wolle am 13. März den Prozess eröffnen, sagte eine Gerichtssprecherin und bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Den beiden Ex-Managern wird vorgeworfen, zwischen 1999 und 2002 zwei Geschäftsführer des italienischen Energiekonzerns Enel mit rund sechs Millionen Euro bestochen zu haben, um bei Großaufträgen für Gasturbinen zum Zuge zu kommen. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Haft oder hohe Geldstrafen.

Das Verfahren in Darmstadt könnte Hinweise darauf geben, ob die Schmiergeldzahlungen bei Siemens tatsächlich Einzelfälle waren, wie der Konzern behauptet, oder ob die Münchner systematisch bestochen haben, um an Aufträge zu kommen. Seit November vergangenen Jahres ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft gegen Mitarbeiter der Kommunikationssparte Com.

Sie sollen über Jahre schwarze Kassen für Bestechungsgelder angelegt haben. Siemens selbst untersucht dubiose Zahlungen in Höhe von 420 Millionen Euro. Anders als bei den schwarzen Konten bei der Kommunikationssparte Com seien von den Beschuldigten aus der Kraftwerksparte Power Generation bislang aber keine Aussagen bekannt, die der Konzernspitze eine Mitwisserschaft anlasteten, berichtet die "FTD". (tso/AFP)

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