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Wirtschaft: Prozess gegen Haffa-Brüder verzögert sich Gericht lehnt Gutachter

wegen Befangenheit ab

München (nad). Der Prozess gegen die ehemaligen Vorstände des Medienkonzerns EM.TV, Thomas und Florian Haffa, wird sich länger als geplant hinziehen. Die Münchener Staatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, dass das Gericht den ursprünglich geladenen Gutachter wegen Befangenheit abgelehnt hat. Dieser hatte sich vor seiner Aussage mit den beiden Anwälten der HaffaBrüder getroffen. „Wir wissen nicht, wie es weitergeht", sagte Richterin Huberta Knöringer. Um das Verfahren zügig fortsetzen zu können, müsse nun schnellstmöglich ein neuer Sachverständiger gefunden werden.

Falls die Suche nach einem Sachverständigen erfolglos bleibe oder sich die Erstellung des Gutachtens zu lange hinziehe, müsse das Verfahren schlimmstenfalls ausgesetzt werden. Staatsanwalt Peter Noll sagte dem Tagesspiegel, er gehe von einer „erheblichen Prozessverzögerung" aus. Wie lange sich das Verfahren noch hinziehen wird, sei derzeit nicht absehbar. Die Brüder Haffa stehen seit Anfang November wegen des Verdachts auf Kursbetrug vor dem Münchener Landgericht. Noll zufolge werden die Sachverständigen noch eine Schlüsselrolle in dem Prozess spielen. Von ihren Aussagen erhoffen sich die Richter Aufschluss darüber, ob die Haffas am 24. August 2000 falsche Halbjahreszahlen in einer Pflichtmitteilung veröffentlicht haben, indem sie erwartete Gewinne aus noch nicht abgeschlossenen Geschäften bereits in die Bilanz einbuchten.

Die Frage ist in dem Prozess von zentraler Bedeutung: Den Brüdern droht nur eine Haftstrafe, wenn sie durch ihr Handeln nachweislich auf den Aktienkurs eingewirkt haben. Ansonsten könnten sie mit einer Geldbuße davonkommen.

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