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Franz Braun vertritt vor Gericht die institutionellen Großanleger. Foto: dpa

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Prozess gegen Porsche: Anleger klagen wegen geplanter VW-Übernahme

Ein Privatmann fordert von der Porsche Holding SE und einer Bank aus Frankfurt 3,1 Millionen Euro Schadenersatz für Verluste aus Aktiengeschäften. Der Kläger wirft Porsche vor, falsche Informationen veröffentlicht zu haben.

Vier Jahre nach dem Übernahmekampf zwischen Porsche und Volkswagen ist am Landgericht Braunschweig die erste Schadenersatzklage in dem Fall verhandelt worden. Ein Privatmann fordert von der Porsche Holding SE (PSE) und einer Bank aus Frankfurt 3,1 Millionen Euro Schadenersatz für Verluste aus Aktiengeschäften. Der Kläger wirft Porsche vor, im März 2008 falsche Informationen veröffentlicht zu haben, die den Kläger zur den riskanten Geschäften verleitet hätten.

Insgesamt spricht das Gericht am Mittwoch über vier von fünf Schadenersatzklagen in dem Fall. Die gesamte eingeklagte Schadenshöhe liegt über vier Milliarden Euro. In zwei der Fälle wird auch gegen Volkswagen geklagt.

Die Investoren hatten im Jahr 2008 auf fallende Kurse der VW-Aktie spekuliert. Stattdessen stieg der Aktienkurs und führte zu Verlusten der Anleger. Die Kläger werfen Porsche Falschinformation im Zusammenhang mit den Übernahmeplänen vor. Im März 2008 hatte PSE noch erklärt, man wolle bei VW nicht auf 75 Prozent Aktienanteile aufstocken. Diese falschen Informationen hätten erst ihre Fehlspekulationen ausgelöst, führen die Kläger an. Denn im Oktober enthüllte Porsche, dass der Konzern Zugriff auf fast 75 Prozent von Volkswagen hat. Porsche und VW weisen die Vorwürfe zurück.

Der Übernahmekampf endete 2009 mit einer Niederlage für Porsche: VW musste den völlig verschuldeten Angreifer retten und sicherte sich die profitable Sportwagenproduktion. Auch in den USA klagen Investoren gegen Porsche.

(dapd)

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