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Piech

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Putschpläne: Eigentümerfamilie will Piëch stürzen

Der Porsche-Piëch-Clan plant einen Putsch gegen den VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch - der selbst Teil der Familie ist. "Es geht nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie und Wann", wird ein Porsche-Manager zitiert. Ministerpräsident Wulff steht jedoch hinter dem umstrittenen Manager.

VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch kommt laut Medienberichten unter massiven Druck anderer Mitglieder der Porsche-Eigentümerfamilien. Wie die Nachrichtenmagazine "Spiegel" und "Focus" übereinstimmend berichten, streben die Familien Porsche und Piëch an, ihn von dem Chefposten im Volkswagen-Kontrollgremium zu drängen. Wolfgang Porsche, Chef des Porsche-Aufsichtsrates, habe dafür bereits eine Mehrheit organisiert, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Die wichtigsten Mitglieder der Familien Porsche und auch Piëch unterstützten ihn dabei. "Es geht nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie und Wann", zitierte das Blatt einen Porsche-Manager. Der "Spiegel" allerrdings schrieb, es sei fraglich, ob die Familien die notwendige Mehrheit auf einer Hauptversammlung des VW-Konzerns erreichen.

Christian Wulff sträubt sich gegen die Abwahl

Der Porsche-Konzern besitzt zwar bereits gut 30 Prozent an VW und will sich den Wolfsburger Autobauer auf lange Sicht einverleiben - eine Mehrheit gegen Piëch würde jedoch von der Position des Landes Niedersachsen abhängen, das etwa ein Fünftel der Stimmrechte hält. Dem "Spiegel" zufolge ist Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) aber offenbar nicht bereit, einer Abwahl Piëchs zuzustimmen.

Auslöser für die harte Haltung des Porsche-Piëch-Clans gegenüber Ferdinand Piëch sei der Eklat bei der Aufsichtsratssitzung am Freitag, berichteten die Magazine vorab am Samstag. Piëch hatte mit einer überraschenden Stimmenthaltung einen Antrag der VW-Arbeitnehmerseite passieren lassen, wonach Geschäfte zwischen Porsche und der Volkswagen-Tochter Audi nur mit Zustimmung des Wolfsburger Aufsichtsrates geschlossen werden dürfen. Damit fiel er dem Porsche-Konzern, bei dem er selbst Miteigentümer ist, in den Rücken. Piëch war bei der Sitzung nicht anwesend. Er habe sein Votum schriftlich abgegeben, schrieb "Focus".

Zwischen den Betriebsräten von VW und Porsche hatte es in den vergangenen Monaten heftigen Streit über den Einfluss in einem künftigen gemeinsamen Konzern gegeben. (mpr/dpa/AFP)

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