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Wirtschaft: Putzen lassen

Drei Geräte haben eine sehr gute Reinigungsleistung. Der Preisunterschied zwischen ihnen ist enorm

Am Anfang kribbelt es auf dem Zahnfleisch. Beim Umstieg von einer herkömmlichen auf eine elektrische Zahnbürste muss man sich erst einmal an die Vibration und an das Geräusch gewöhnen. Doch so unangenehm das Kribbeln beim ersten Mal ist, so schnell hat man sich daran gewöhnt – und mag nie wieder anders als elektrisch putzen. In fast jedem zweiten deutschen Haushalt wird das heute schon so gemacht.

Doch nicht jede Elektrobürste putzt gut, hat die Stiftung Warentest aktuell ermittelt. Und leider ist der Preis kein zuverlässiger Indikator für Qualität. Die teuerste Zahnbürste im Test, die Waterpik Sensoric Professional für 149 Euro, schnitt „befriedigend“ ab, wobei nur die ganz einfache Batteriezahnbürste Colgate Sonic Energy für 5,55 Euro mit „ausreichend“ ein schlechteres Testergebnis erreichte. „Höchstens etwas zum Ausprobieren“, urteilen die Tester über das Gerät von Colgate.

Testsieger ist die Braun Oral B Triumph 5000 für 120 Euro. Sie ist teuer, aber die Rundkopfbürste mit der besten Zahnreinigung im Test. Sie hat neben der oszillierend-rotierenden auch eine pulsierende Bürstenbewegung. Die Tester loben die gute Putzzeitkontrolle und die visuelle Warnfunktion, wenn man die Bürste zu stark an die Zähne drückt. Dafür ist das Handstück groß und recht schwer.

Für die Modelle auf Platz zwei und drei, die auch ein „sehr gut“ für die Zahnreinigung bekamen, muss der Kunde wesentlich weniger Geld investieren. Die Braun Oral B Professional Care 500 gibt es für 30 Euro. Eine preisgünstige Rundkopfbürste ohne viele Extras, lautet das Urteil. Die Philips Sonicare Cleancare kostet 41,50 Euro. Sie ist die beste Schallzahnbürste im Test. Jedoch sind die Ersatzbürsten mit zirka zwölf Euro teuer, geben die Experten der Stiftung zu bedenken. Gut und sehr preisgünstig dagegen reinigt die Dontodent Professional Clean, die es bei der Drogeriemarktkette dm für 20 Euro gibt.

Zwei Systeme konkurrieren um die Gunst des Kunden: Zum einen die herkömmlichen Elektrozahnbürsten mit runden Bürstenköpfen, die rotierend hin- und herschwingen. Zum anderen die schallaktiven Bürsten, die – anders als der Name es verspricht – nicht mit Schalldruck sondern Vibration arbeiten. Generelle Vorteile in der Reinigungsleistung bringt keines der beiden Systeme im Test. Für welches man sich am besten entscheidet, hängt also von der persönlichen Vorliebe ab: Rundkopfbürsten sind besonders erfolgreich, wenn sie von putzeifrigen Menschen genutzt werden, die geschickt und engagiert genug sind, um die Bürste in Ruhe an jedem Zahn einzeln entlangzuführen. Schallaktive Bürsten müssen dagegen nicht so genau geführt werden. Und der längliche, zum Teil recht große Bürstenkopf reinigt nun einmal in der gleichen Zeit eine größere Fläche als eine kleine Rundkopfbürste, meinen die Tester.

Für den Test haben die Experten der Stiftung die Zahnreinigung mit einer Putzmaschine geprüft. Jede Bürste wurde in einem speziellen Halter fixiert. Unter genau definierten Bedingungen musste sie dann Beläge an den Modellzähnen entfernen. Für die Nutzer zu Hause gilt: Ohne persönlichen Einsatz kann auch die beste elektrische Zahnbürste ihre Reinigungsleistung nicht voll entfalten. Wer die Bürste nur kurz schnurren lässt, wird kaum blitzblanke Zähne bekommen.

Die Putzzeit ist individuell unterschiedlich. Als Faustregel sollte gelten: mindestens zwei Minuten.

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