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Qimonda: Chinesen sagen Übernahme ab

Eine Rettung des insolventen Chipherstellers ist in weite Ferne gerückt: Die Regierung der chinesischen Provinz Shangdong will lediglich eine technologische Kooperation.

Die Chinesen galten im Verbund mit der Inspur-Gruppe als größter und letzter ernsthafter Hoffnungsträger für die Infineon-Tochter, die Standorte in Dresden und München unterhält. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, habe der Gouverneur von Shangdong, Jiang Daming, Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) nun aber in einem Brief mitgeteilt, die Provinz sei derzeit nicht an "einer vollständigen Übernahme" interessiert.

Grund für die Absage der Chinesen sei die globale Wirtschaftskrise. Die Nachfrage nach Mikroelektronik sei stark zurückgegangen. Allenfalls komme für die Chinesen noch eine Kooperation in technologischen Teilbereichen infrage.

Damit schwinden die Hoffnung auf eine Rettung von Qimonda. Infolge des massiven Preisverfalls für Speicherchips ist der Konzern seit Ende Januar zahlungsunfähig. Am 1. April war daraufhin das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Eine Alternative zu den Chinesen hat sich noch nicht aufgetan. Der von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) kürzlich genannte russische Finanzinvestor hat sich nach Informationen der Zeitung bisher jedenfalls nicht gemeldet.

Ursprünglich hatte das Unternehmen weltweit rund 12.000 Beschäftigte, davon 4600 in Deutschland – in Dresden und München. Rund 2450 Mitarbeiter der beiden Standorte wechselten in Transfergesellschaften - davon etwa 1900 aus Dresden. Eine Restmannschaft kümmert sich um den Stand-by-Betrieb, damit die Produktion sofort wieder hochgefahren werden kann.

ZEIT ONLINE

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