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Wirtschaft: Qualcomm investiert groß in Europa

Berlin - Der US-amerikanische Technologiekonzern Qualcomm will 100 Millionen Euro in europäische Firmen investieren, die innovative Technologien, Infrastruktur und Dienstleistungen im Mobilfunkbereich entwickeln. „Wir suchen aktiv nach Partnern in Europa“, sagte Qualcomm-Chef Paul Jacobs dem Tagesspiegel.

Berlin - Der US-amerikanische Technologiekonzern Qualcomm will 100 Millionen Euro in europäische Firmen investieren, die innovative Technologien, Infrastruktur und Dienstleistungen im Mobilfunkbereich entwickeln. „Wir suchen aktiv nach Partnern in Europa“, sagte Qualcomm-Chef Paul Jacobs dem Tagesspiegel. „Für Investitionen auf diesem vielversprechenden Markt ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Die Europäer sind gerade dabei, den Vorsprung der asiatischen Entwickler einzuholen.“

Über seinen Risikokapitalfonds Qualcomm Ventures will Qualcomm vor allem in kleine und mittelgroße Firmen sowie Start-ups investieren, die multimediale Mobilfunktechnologien der sogenannten dritten Generation (3G) wie UMTS entwickeln. „Wir suchen nach Firmen, die bereit sind, mit ihren 3G-Innovationen den Sprung auf den Markt zu wagen“, sagte Jacobs. Qualcomm interessiere sich vor allem für Entwickler mobiler Anwendungs- und Plattformsoftware, für Hersteller von Mobilfunkkomponenten und Provider von Netzwerkinfrastruktur und Kerntechnologien.

„Wir wollen strategisch investieren“, sagte der Firmenchef. „Wir wollen nicht nur Geld geben, sondern echte Partner sein.“ Neben finanzieller Unterstützung wolle Qualcomm den Unternehmen auch umfassende Beratung zur Weiterentwicklung und zum urheberrechtlichen Schutz ihrer Innovationen bieten. Auch bei der Standardisierung von Technologien und beim Zugang zu den globalen Märkten will das Unternehmen Hilfestellung leisten.

Als erstes europäisches Unternehmen wird der Pariser Mobilfunkentwickler Streamezzo von Qualcomms Investitionsprogramm profitieren. Die finanziellen Details des Geschäfts wurden nicht bekannt gegeben. Einige weitere europäische Firmen, darunter auch deutsche, würden derzeit geprüft, sagte Jacobs, ohne konkrete Namen zu nennen: „Wir haben eine Liste interessanter deutscher Firmen, die wir uns ansehen.“ Der Suchprozess sei aber noch nicht abgeschlossen, man sei weiterhin auf der Suche nach vielversprechenden Unternehmen. In der jüngeren Vergangenheit hatte Qualcomm bereits durch Firmenakquisitionen in Europa Fuß gefasst und die britischen Mobilfunkspezialisten Tellit UK, Trigenix und Elata übernommen.

Qualcomm wurde 1985 gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Diego. Das Nasdaq-gelistete Fortune-500-Unternehmen gehört zu den führenden Entwicklern von 3G- und WCDMA-Mobilfunktechnologie. Die Firma hält rund 5100 US-Patente, die weltweit an über 130 Hersteller von Mobilfunkzubehör lizensiert werden. Qualcomm beschäftigt 11 200 Mitarbeiter in 25 Ländern und erzielte 2006 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro. müh

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