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Wirtschaft: Quartalsverlust der Bankgesellschaft über 370 Millionen Euro

Der operative Verlust der Bankgesellschaft Berlin (BGB) beträgt im dritten Quartal rund 170 Millionen Euro. Dies erfuhr der Tagesspiegel vor der morgigen Aufsichtsratssitzung.

Der operative Verlust der Bankgesellschaft Berlin (BGB) beträgt im dritten Quartal rund 170 Millionen Euro. Dies erfuhr der Tagesspiegel vor der morgigen Aufsichtsratssitzung. Hinzu kommt ein Restrukturierungsaufwand von 70 Millionen Euro. Zusätzlich muss die Bank den Aufwand für die Rückabwicklung des Immobilienfonds Universal 1 sowie eine Berichtigung des Buchwertes der IBAG verkraftet. Insidern zufolge summiert sich deshalb der Gesamtverlust im dritten Quartal auf 369 Millionen Euro. Dabei soll dieses Ergebnis durch die Auflösung von 125 Millionen Euro aus Reserven noch aufpoliert worden sein.

Der Aufsichtsrat der BGB muss sich ferner mit den Schwierigkeiten bei der Immobilientochter IBAG auseinandersetzen. Das Land als BGB-Hauptaktionär will offenbar keine Verhandlungen mit der US-Investmentbank Morgan Stanley aufnehmen. Die Investoren sollen Finanzsenatorin Christiane Krajewski ein Angebot zur Übernahme aller Risiken aus den problembehafteten Immobilien-Engagements unterbreitet haben.

Die Senatorin habe die Investoren an den IBAG-Vorstand verwiesen. Morgan Stanley ist erfahren in der Übernahme großer Immobilien-Bestände, deren Management sowie gewinnbringende Platzierung in eigene Fonds oder Weiterverkauf in Tranchen. Dem Vernehmen nach wollte Morgan Stanley die Immobilien zu einem symbolischen Preis übernehmen, doch im Gegenzug die Bank von allen Garantien und Risiken freistellen. Zudem sei das Investmenthaus bereit gewesen,einen "Besserungsschein" auszustellen. Damit hätte das Land an künftigen Gewinnen partizipieren können.

Auf eine Herauslösung der Immobilienrisiken aus dem Bankenkonzern drängt offenbar auch das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen. Daher will Bankchef Wolfgang Rupf dem Aufsichtsrat dem Vernehmen nach als Alternative zum Morgan-Stanley-Angebot einen "Verkauf" der IBAG an das Land vorschlagen. Dies könnte die Europäische Union jedoch als nicht genehmigte Subvention wertet, sofern das Land die IBAG zum Buchwert von 490 Millionen Euro übernimmt. Aufgrund der IBAG-Verluste gilt diese Summe als zu hoch.

Die Bankgesellschaft wollte nicht Stellung nehmen. Von einem Angebot von Morgan Stanley wisse man nichts, sagte ein Sprecher der Bankgesellschaft.

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